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Wilhelma: Sehr seltener Nachwuchs bei den Schabrackentapiren

Schabrackentapir Nachwuchs
Ein wenige Tage altes Schabrackentapir Jungtier schwimmt in seinem Gehege in der Stuttgarter Wilhelma. Foto: Bernd Weißbrod
Ein wenige Tage altes Schabrackentapir Jungtier schwimmt in seinem Gehege in der Stuttgarter Wilhelma.
Foto: Bernd Weißbrod

STUTTGART. Er ist schwarz-weiß, längs gestreift und ein bisschen gepunktet: Seit Mittwoch tapst ein seltener Schabrackentapir durch sein neues Revier und könnte schnell zum Publikumsliebling der Stuttgarter Wilhelma werden. Nach mehr als 40 Jahren ist in dem zoologisch-botanischen Garten zum ersten Mal ein Tier dieser seltenen Art zur Welt gekommen.

Sein Geschlecht ist zwar noch nicht bekannt, aber für die Wilhelma wäre ein potenzieller Stammhalter auch ein großer Erfolg im Kampf für die bedrohte Art. Deren Vorkommen ist in der Wildnis in den vergangenen Jahrzehnten um rund die Hälfte eingebrochen, weil tropische Wälder durch Palmölplantagen und Acker in Thailand, Burma, Malaysia und Indonesien in kleinere Parzellen zerstückelt oder abgeholzt werden.

Der kleine Tapir-Nachwuchs konkurriert natürlich um die Gunst der Besucher, denn seit einigen Tagen stehen die neuen Geparden-Fünflinge im Rampenlicht der Wilhelma. »Auch als Alleinunterhalter dürfte der kleine Charakterkopf dabei gute Chancen haben«, zeigt sich Wilhelma-Sprecher Harald Knitter am Mittwoch überzeugt.

Schabrackentapire - die größten Vertreter der Tapire - gehören zu den stark gefährdeten Tierarten. Die Zoos in Europa betreiben ein Zuchtprogramm zu seiner Erhaltung mit rund 50 Tieren.

Das erwachsene Tier trägt seinen Namen wegen seines Fells: Es sieht aus, als habe das schwarze Tier eine weiße Decke auf dem Rücken - im Reitsport werden Überwürfe Schabracke genannt. In freier Wildbahn dient dieses Fell als gute Tarnung. Anders als ältere Schabrackentapire tragen Junge allerdings noch nicht die klare Schwarzweißfärbung. Vielmehr besteht ihre helle Zeichnung aus Punkten und durchbrochenen Linien auf dunkelbraunem Grund. Erst mit zehn Wochen beginnt die Umfärbung, die insgesamt etwa drei Monate braucht. (dpa)