In Rottenburg gingen rund 4000 Menschen auf die Straße, wie das Polizeipräsidium Reutlingen auf Anfrage mitteilte. Besondere Vorfälle gab es demnach nicht.
Stefan Reiner vom Heilbronner Netzwerk gegen Rechts hatte bereits vor der Veranstaltung gesagt, er rechne mit mehreren Tausend Menschen. Daher sei entschieden worden, den Protest auf den Marktplatz zu verlegen und auf den Demonstrationszug aus Sicherheitsgründen zu verzichten.
In Rottenburg verbanden die Veranstalter die Kundgebung mit dem Gedenken an den früheren württembergischen Staatspräsidenten und Ehrenbürger der Stadt, Eugen Bolz, der 1945 durch die Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Die Stadt und die Eugen-Bolz-Stiftung veranstalten deshalb jährlich am 23. Januar einen Gedenktag für Bolz.
Auslöser für die bundesweiten Proteste sind die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über »Remigration« gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.
Daraufhin hatten am Wochenende im Südwesten nach Zählungen von Polizei und Veranstaltern mindestens 110.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie demonstriert. Die Versammlungen blieben nach Angaben der zuständigen Polizeipräsidien störungsfrei und friedlich.
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