Hintergrund des Appells ist, dass zu viel Windenergie im Nordosten anfällt. Weil die Netze nach Süden nicht ausreichend ausgebaut sind, muss TransnetBW als Ausgleich voraussichtlich mehr als 1000 Megawatt allein aus dem Ausland beziehen, wie eine Sprecherin mitteilte. Auch Reservekraftwerke kommen als Ersatz infrage. Solche Maßnahmen nennt man Redispatch. Die Kosten dafür werden auf die Verbraucher und Verbraucherinnen umgelegt, weshalb Stromsparen sich lohnen kann.
Die App »StromGedacht« arbeitet mit einer Art Ampelsystem: Grün steht für Normalbetrieb. Gelb und Orange kommen ins Spiel, wenn TransnetBW mehr Maßnahmen zur Stabilisierung des Stromnetzes ergreifen muss als gewöhnlich - und Bürgerinnen und Bürger dazu beitragen können. Bei Gelb sollte man dann den Stromverbrauch vorverlegen, bei Orange reduzieren. Rot ist nun für angespannte Situationen vorgesehen, bei denen Prognosen des Strommarktes eine zu geringe Erzeugung für die Nachfrage in Baden-Württemberg vorhersagen, also Strommangel droht.
Zuletzt nutzten laut TransnetBW rund 170.000 Menschen die App. Wie viel die Stromspar-Aufrufe über diesen Weg bringen, ist noch unklar.
Bundesnetzagentur über Redispatch
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