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Werder Bremen: »Richtungsweisendes Spiel« gegen Augsburg

Werder Bremen enttäuscht beim 0:2 in Stuttgart auf der ganzen Linie. Der Druck steigt. Das nächste Heimspiel ist von sehr großer Bedeutung.

Clemens Fritz
Werders Leiter Lizensspieler, Clemens Fritz (r), und Simon Rolfes, Sportdirektor von Bayer Leverkusen, kommen ins Stadion. Foto: Carmen Jaspersen/DPA
Werders Leiter Lizensspieler, Clemens Fritz (r), und Simon Rolfes, Sportdirektor von Bayer Leverkusen, kommen ins Stadion.
Foto: Carmen Jaspersen/DPA

Werder Bremens Fußball-Chef Clemens Fritz musste sich erst einmal sammeln. Der erschreckend schwache Auftritt beim 0:2 (0:1) in Stuttgart hatte dem Ex-Profi ganz schön zugesetzt. Völlig chancenlos waren die Grün-Weißen am Samstagabend im Schwabenland gewesen. Sie hatten sich ohne jede Gegenwehr in ihr Schicksal ergeben.

Als Fritz gefragt wurde, ob das der bislang schwächste Auftritt seiner Mannschaft in dieser Saison gewesen sei, wollte er daher nicht widersprechen. »Ich habe jetzt nicht alle Minuten dieser Saison genau im Kopf, aber ich denke schon, dass man das so sagen kann«, sagte Fritz.

Durch die nun bereits achte Saisonniederlage im 13. Spiel hat sich die Lage für die Bremer wieder deutlich verschlechtert. Der kurze Aufwärtstrend mit fünf Punkten aus den Spielen gegen Union Berlin, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt ist wieder verpufft, der Relegationsrang nur noch zwei Zähler entfernt. Dem folgenden Heimspiel gegen den FC Augsburg kommt jetzt eine riesengroße Bedeutung zu. Eine weitere Niederlage und auch die Kritik an Trainer Ole Werner dürfte wieder zunehmen.

»Das müssen wir gewinnen, da brauchen wir eine andere Leistung von der gesamten Mannschaft«, forderte Kapitän Marco Friedl. Auch Fritz nahm die Spieler in die Pflicht: »Gegen Augsburg brauchen wir eine andere Leistung. Sonst wird es auch gegen Augsburg nicht klappen.«

Für den Auftritt in Stuttgart hatte Friedl keine Erklärung. »Wir haben alles vermissen lassen, was man vermissen lassen kann«, sagte der Österreicher. »Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals von einer Mannschaft so hergespielt worden zu sein - außer vielleicht von den Bayern.«

In der Tat hatten die Bremer vor allem der Stuttgarter Geschwindigkeit nichts entgegenzusetzen. »Alles, was wir gemacht haben, haben wir viel zu langsam gemacht«, gab Werner unumwunden zu. »Vor allem defensiv.« Das Beste zur Pause sei das Ergebnis gewesen. Weil der VfB in den ersten 45 Minuten Chancenwucher betrieb, stand es zur Halbzeit durch den Treffer des Ex-Bremers Deniz Undav (17. Minute) nur 0:1. Doch auch nach dem Seitenwechsel kam Werder eigentlich nie für einen Punktgewinn infrage.

Erst nachdem Serhou Guirassy eine Viertelstunde vor Schluss per Strafstoß und nach vorausgegangenem Patzer von Werder-Torwart Michael Zetterer das 2:0 nachgelegt hatte, kam Bremen etwas besser in die Partie. Auch, weil es die Gastgeber danach etwas ruhiger angehen ließen. »Das war ernüchternd, weil ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass wir hier was reißen können«, sagte Routinier Leonardo Bittencourt.

In den kommenden Tagen wird es nun darum gehen, die Sinne noch einmal zu schärfen und gegen Augsburg den Total-Absturz zu verhindern. »Wir haben nächste Woche ein sehr richtungsweisendes Spiel«, sagte Werner, der allerdings anmahnte, Ruhe zu bewahren. »In der Tabelle ist alles sehr eng da unten und wir stehen zu Recht dort, wo wir stehen«, sagte der Werder-Coach. »Die Situation ist sicherlich schwierig, aber das ist nichts, was uns vollkommen überraschen darf.«

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