In Baden-Baden sei »seit mehreren Jahren eine Zunahme bei Wohnraumnotfällen - drohender Wohnraumverlust - sowie Wohnungslosigkeit zu beobachten«, sagt ein Sprecher. In Freiburg ist nach Worten eines Stadtsprechers auch die Straßenobdachlosigkeit sichtbarer als zuvor. Im Winter 2021/22 zählte das Sozialamt 101 Menschen auf der Straße, im Winter darauf 116. Die Jahre davor seien es nur 70-90 Personen gewesen. Kältebusse fahren seit dem Winter 2021 herum und versorgen die Menschen. Ebenso halten dies Städte wie etwa Mannheim. In Karlsruhe liegt die Zahl Wohnungsloser konstant bei etwa 540 pro Monat.
Nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) führt der extrem angespannte Wohnungsmarkt bundesweit dazu, dass mehr Menschen wohnungslos sind oder werden. Baden-Württemberg als relativ reiches Bundesland unternehme jedoch große Anstrengungen, um Menschen in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen, sagte eine Sprecherin. Im Südwesten lebten nach Angaben des Sozialministeriums rund 76 500 wohnungslose Menschen (Stand Januar 2023).
Allgemein wird unterschieden zwischen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit, die Teil von Wohnungslosigkeit ist. Wohnungslos sind Menschen, die nicht über eine eigene Wohnung mit Mietvertrag verfügen. Damit landen sie aber nicht automatisch gleich als obdachlos auf der Straße. Viele Wohnungslose kommen zunächst bei Bekannten oder Freunden unter.
Infos des Sozialministeriums zur Hilfe für wohnungslose Menschen
Infos zum »Herzensprojekt Obdachlosenhilfe«
Infos zum Projekt Vermeidung von Obdachlosigkeit
Infso der BAG W zur Gewalt gegen wohnungslose Menschen
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