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Weniger Einsätze für ADAC-Rettungshubschrauber im Südwesten

Die ADAC-Rettungshubschrauber flogen 2023 etwas weniger Einsätze im Südwesten. Grund dafür dürfte auch das immer populärer werdende Angebot eines Arztes im Videostream sein.

ADAC Luftrettung
Der Rettungshelikopter. Foto: Lucas Bäuml/DPA
Der Rettungshelikopter.
Foto: Lucas Bäuml/DPA

Die Rettungshubschrauber des ADAC sind im vergangenen Jahr seltener wegen Notfällen in Baden-Württemberg abgehoben als im Jahr zuvor. Insgesamt wurde die ADAC Luftrettung bei 1827 Notfällen alarmiert, das ist der erste deutlichere Rückgang bei Rettungsflügen im Südwesten seit vielen Jahren. Im Jahr zuvor hatte die Luftrettung noch 2144 Einsätze gezählt, 14,8 Prozent mehr als im Jahr 2023. Die meisten Rettungsflüge gab es in Bayern mit 12.998, gefolgt von Rheinland-Pfalz (8761) und Nordrhein-Westfalen (5796).

Den Rückgang der Einsatzzahlen führt das gemeinnützige Unternehmen unter anderem darauf zurück, dass mittlerweile häufiger Telenotärzte tätig werden und Notfallsanitäter eigenständiger agieren als noch vor wenigen Jahren. So dürfen Sanitäter mittlerweile ohne Beisein eines Arztes in bestimmtem Rahmen Schmerzmittel und andere Medikamente verabreichen.

Die 1970 gegründete ADAC Luftrettung betreibt 37 Hubschrauber-Stationen mit 55 Hubschraubern, im Juli soll bei Itzehoe in Schleswig-Holstein die 38. hinzukommen. Die meisten Einsätze verzeichnete mit 1135 Flügen der am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm stationierte ADAC Rettungshubschrauber »Christoph 22«. Mit Alarmierungen über die Landesgrenze hinaus hob der Rettungshubschrauber in Ulm im vergangenen Jahr sogar zu insgesamt 1340 Notfällen ab. Die Mehrzahl der übrigen Rettungsflüge in Baden-Württemberg absolvierten die Crews von »Christoph 65« in Dinkelsbühl (244 Einsätze) und »Christoph 18« in Ochsenfurt (233/beides Bayern) sowie »Christoph 5« in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz (152).

Unfälle jeder Art - ob im Verkehr, bei der Arbeit, Freizeit oder im Sport - machen etwa 30 Prozent der Rettungseinsätze aus der Luft aus. An zweiter Stelle folgen mit einem Anteil von über einem Viertel Herzinfarkte und andere Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems. Neben dem ADAC ist als zweiter fliegender Rettungsdienst die DRF Luftrettung tätig, deren Maschinen 2023 zu insgesamt 36 413 Einsätzen abhoben nach 39.308 Einsätzen im Jahr zuvor.

© dpa-infocom, dpa:240220-99-51916/2