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Weltkriegs-Gefallene sollen in Tunnel in Frankreich bleiben

Die Leichen von mehr als 100 Soldaten vornehmlich des badischen Reserve-Infanterie-Regiments 111 sollen nicht aus einem Tunnel in Frankreich geborgen werden, in dem sie im Ersten Weltkrieg verschüttet wurden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge habe mit seinen französischen Partnern nach mehreren Probebohrungen festgestellt, »dass eine Bergung der im Winterbergtunnel ruhenden Kriegstoten nur mit sehr hohem Aufwand möglich wäre«, zitierte der »Südkurier« (Samstag) aus einem Schreiben des Auswärtigen Amts an den CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung. Nun solle die Stelle mit einem Gedenkstein kenntlich gemacht werden.

Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe
Blick in die Ausstellung "Der Tod im Winterberg-Tunnel. Foto: Uli Deck
Blick in die Ausstellung "Der Tod im Winterberg-Tunnel.
Foto: Uli Deck

Am 4. Mai 1917 hatten Franzosen den Eingang des Winterbergtunnels bei Craonne am Chemin des Dames im Nordfrankreich mit schwerer Artillerie beschossen. Der Hauptzugang wurde verschüttet, die Soldaten starben im Tunnel. Erst seit kurzem weiß man, wo genau sich dieser befindet.

In dem Wald soll dem Zeitungsbericht zufolge die »Kriegsgräberstätte Winterbergtunnel« entstehen, womit das Auswärtige Amt finanziell eingebunden werde. Die Arbeiten sollen zum Jahreswechsel 2023/24 beginnen, die Eröffnung sei bis August 2024 vorgesehen.

Das Karlsruher Generallandesarchiv hatte dem Ereignis in diesem Jahr eine Ausstellung gewidmet, die danach an mehreren Orten in Deutschland, Frankreich und Belgien gezeigt werden sollte. Sie ist den Angaben nach vor allem für Schülerinnen und Schüler konzipiert.

Infos zur Schau

© dpa-infocom, dpa:221029-99-307435/2