Ein Land wie Katar, »in dem Frauen nicht gleichberechtigt behandelt und Arbeiter ausgebeutet werden und das in Bezug auf die Rechte von Homosexuellen mittelalterliche Vorstellungen pflegt«, hätte sich gar nicht erst bewerben dürfen, sagte er. Einen Boykott hält Wehrle aber für den falschen Weg. »Die WM wird nun einmal leider in Katar ausgetragen. Jetzt zu sagen, alles sei falsch an dieser WM und deshalb auch unserer Nationalmannschaft die Unterstützung zu versagen, das wäre nicht richtig«, sagte er.
Ursprünglich wollte der offen schwul lebende Wehrle in das Gastgeberland fliegen, um »ein Zeichen zu setzen«. Jedoch sagte der 47-Jährige die Reise ab. Er begründete seine Planänderung damit, lieber im Vereinsumfeld bleiben zu wollen, um die dringenden Probleme beim VfB zu bearbeiten. Beim schwäbischen Club soll während der WM-Pause sowohl die Zukunft von Sportdirektor Sven Mislintat geklärt werden als auch ein neuer Cheftrainer bestimmt werden.
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