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Warnstreik der Lokführer-Gewerkschaft im Südwesten

Nach Angaben der vom Ausstand betroffenen SWEG gab es nur wenige Zugausfälle. Sie spricht von einer verhältnismäßig geringen Streikbereitschaft. Und erhebt Vorwürfe gegen die Gewerkschaft.

Der Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat in Baden-Württemberg den Regionalverkehr beeinträchtigt. Bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) sei es nur vereinzelt zu streikbedingten Ausfällen gekommen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bei der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), dem ehemaligen Bahnunternehmen Abellio Rail Baden-Württemberg, wurden im Stuttgarter Netz 16 Prozent der Tageskilometer nicht angeboten. Die Arbeit bei dem befristeten Ausstand der GDL-Beschäftigten ruhte zwischen 3.00 Uhr und 11.00 Uhr.

Die Streikbereitschaft in der Belegschaft sei verhältnismäßig gering, teilte ein Sprecher der SWEG mit. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Tobias Harms, sagte: »Uns per Streik unter Druck setzen zu wollen - dieser Schuss ging nach hinten los.« Mitarbeiter würden von der GDL unter Druck gesetzt, sich ad hoc am Streik zu beteiligen, so der Sprecher. Eine Sprecherin der GDL wies diesen Vorwurf zurück. Die Gewerkschaft sprach von einer hohen Beteiligung.

GDL-Chef Claus Weselsky sagte: »Die Beschäftigten lassen sich nicht vorführen.« Mit der erfolgreichen Streikmaßnahme hätten sie dem Arbeitgeber die passende Antwort auf seine schäbigen Machtspiele gegeben. Hintergrund des Warnstreiks ist ein Streit zwischen GDL und SWEG. Am Sonntag hatte Gewerkschaftschef Weselsky bereits gedroht, Streiks seien ab Montag programmiert, falls der landeseigene Konzern nicht bereit sei, über einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Mitarbeiter zu verhandeln. Die SWEG lehnt das ab.

© dpa-infocom, dpa:220908-99-675409/4