Der Handelskonzern Würth erwartet in diesem Jahr deutlich schwächer wachsende Geschäfte als zuletzt. »Wir rechnen mit einem mittleren einstelligen prozentualen Umsatzwachstum«, sagte Würth-Chef Robert Friedmann am Donnerstag in Schwäbisch Hall. 2022 sei der Umsatz noch um 16,8 Prozent auf mehr als 19,9 Milliarden Euro gestiegen. »Nach einem exponentiellen Wachstum in den letzten zwei Jahren, müssen sich einige Geschäftsbereiche nun auf eine Phase der Konsolidierung einstellen«, sagte Friedmann. Das Ergebnis solle auf Vorjahresniveau bleiben.
Die ersten drei Monate dieses Jahres seien relativ stark gewesen, sagte Friedmann. Hier verzeichnete Würth ein Plus beim Umsatz von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es ist laut Friedmann aber spürbar, dass sich die Konjunktur verändere und die Nachfragesituation reduziere.
Das Betriebsergebnis vor Steuern stieg im vergangenen Jahr von rund 1,3 Milliarden Euro auf rund 1,6 Milliarden Euro. Auch unter dem Strich verdiente Würth 2022 mit rund 1,2 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr (965 Millionen Euro).
Das Unternehmen kündigte an, künftig noch mehr auf Automatisierung in der Logistik zu setzen. In den umsatzstärksten Gesellschaften solle bis 2030 ein Automatisierungsgrad von 75 Prozent erreicht werden. Aktuell liege dieser bei 34 Prozent. Dabei gehe es nicht darum, Personal abzubauen, sondern den Bestellvolumen der Kunden und dem schwierigen Arbeitsmarkt gerecht zu werden, sagte Friedmann.
Für das Unternehmen aus Künzelsau (Hohenlohekreis) arbeiteten nach Konzernangaben 85 637 Menschen, demnach seien im vergangenen Jahr 2454 neue Beschäftigte hinzugekommen.
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