Konkrete Zahlen hierzu habe die Landeskirche zwar noch nicht erfasst, es werde aber deutlich, dass dies vorwiegend solche Chöre betreffe, deren Altersschnitt zuvor schon sehr hoch lag. Diese Generation habe ihr Freizeitverhalten geändert. Proben seien oftmals ausgesetzt worden, was zu nicht mehr einholbaren Qualitätseinbußen geführt habe.
Schließlich orientierten sich Michaelis zufolge nicht wenige freiberufliche Musikerinnen und Musiker um und suchten sich sozialversicherte Beschäftigungsverhältnisse, so dass sie als Chorleitende nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Einbrüche beträfen im Wesentlichen kleinere Kirchenchöre, weit seltener Kantoreien, Oratorien- und Kammerchöre an hauptberuflichen Kirchenmusikstellen.
Allerdings gibt es auch Neugründungen: Durch die Pandemie hätten sich kleine Ensembles zusammengefunden, die weiterbestehen, heißt es von der Freiburger Erzdiözese. So sei die Chorlandschaft insgesamt bunter und vielfältiger geworden. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart beobachte man ein ähnliches Phänomen, teilte Musikdirektor Walter Hirt mit. Einerseits lösten sich Chöre oft altersbedingt auf, andererseits entstünden aber auch neue Chöre, wie beispielsweise Familienchöre.
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