Ursprünglich stammen die zu den Rautengewächsen zählenden Zitruspflanzen aus Südostasien. In Europa verbreiteten sie sich bereits in der Antike, zunächst als Heilpflanze, später auch als Nahrungsmittel. Gezüchtet und vermehrt werden die Pflanzen in der Regel mittels Veredelung. Dabei wird das sogenannte Edelreis, der Trieb einer besonders schmackhaften oder reich fruchtenden Sorte, auf den Stamm der sehr widerstandsfähigen Bitterorange aufgepfropft und mit diesem verbunden. »So hat man auch für eine sensible Pflanze einen schönen, robusten Fuß«, erklärt Wilhelma-Gärtnerin Sonja Wegner. »Aus dem kann sie sehr schnell wachsen und blüht vielleicht schon im ersten Jahr. Bei manchen Sorten muss man dafür sonst zehn Jahre warten.« Mit Zeit und Geduld entsteht aus einem solchen Trieb ein stattlicher Baum. So wurde der Grapefruitbaum der Wilhelma beispielsweise bereits 2005 veredelt und trägt auch in diesem Jahr wieder reichlich Früchte. Die Grapefruit zählt außerdem zu einer der zahlreichen Variationen innerhalb der Zitruspflanzen, die sich leicht kreuzen lassen. Sie entstand aus Orange und Pampelmuse, die weniger bekannte Ugli dagegen aus Pampelmuse und Mandarine. Zu den Besonderheiten in der Schau gehört zudem die Australische Fingerlimette, deren Blüten nicht nach Zitrone, sondern süßlich nach Rosen duften. Öffnet man ihre kleinen, gurkenähnlichen Früchte, offenbaren sie ein perlenförmiges Fruchtfleisch, das an Kaviar erinnert und häufig als Dekoration auf Dessert, Cocktails oder Salaten verwendet wird.
Warum die variantenreichen Erscheinungsformen der Zitrusfrüchte außerdem als Insektenschutz, Raumduft oder Arzneien taugen, berichtet Christian Mikoteit bei den kostenlosen Samstagsführungen. Am 16. März führt der Wilhelma-Gärtner jeweils um 13.00 Uhr und 15.00 Uhr durch die Zitrusausstellung. Nur der normale Eintritt ist zu bezahlen, eine Anmeldung ist jedoch nötig und muss bis zum Vortag um zwölf Uhr in der Wilhelma-Zentrale unter Tel. (0711) 54 02-0 erfolgen. (pr)