Josha Vagnoman durfte nicht nur über das enttäuschende 0:1 des VfB Stuttgart gegen den VfL Wolfsburg reden, er sprach auch über die für viele verblüffende Entscheidung des Bundestrainers. Denn Vagnoman ist beim Abstiegskandidaten der Fußball-Bundesliga zumeist Reservist - und wurde auch am Samstag nur eingewechselt. Dennoch reist der Rechtsverteidiger nach den Anrufen von Hansi Flick nun zur deutschen Nationalmannschaft und könnte in den Testspielen der DFB-Auswahl am 25. März in Mainz gegen Peru und drei Tage später in Köln gegen Belgien sein erstes Länderspiel absolvieren.
»Natürlich kam es für mich auch sehr überraschend«, sagte der U21-Europameister von 2021 und freute sich natürlich über seine Nominierung. Dass er beim VfB auf der rechten Abwehrseite in der Regel Waldemar Anton den Vortritt lassen müsse, müsse er akzeptieren: »Ich nehme die Situation professionell. Ich lasse mich trotzdem nicht hängen.«
Ursprünglich sei der 22-Jährige für das Aufgebot der U21 vorgesehen gewesen, berichtete VfB-Trainer Bruno Labbadia und erzählte von seinen Telefonaten mit Flick. Vagnoman, der länger wegen eines Knochenödems gefehlt hatte, sei nun seit längerer Zeit verletzungsfrei und deswegen bereit für die anstehenden Aufgaben.
Er hoffe, dass sein Ersatzspieler bei der Nationalmannschaft Spielpraxis sammeln könne und eine positive Erfahrung wieder mit nach Stuttgart bringe, so der VfB-Coach. »Das können wir gut gebrauchen«, sagte Labbadia: »Spielpraxis zu erlangen bei einem Verein, der gerade um den Abstieg spielt, ist nicht so einfach. Da muss man sich manchmal auch für die Stabilität entscheiden.«
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