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Vogt bleibt VfB-Präsident: 16,6 Millionen Euro Verlust

Die Antragsteller, die Claus Vogts Abwahl herbeiführen wollten, scheitern deutlich. Der 54-Jährige bleibt als Präsident des VfB Stuttgart im Amt, die finanzielle Lage des Clubs aber angespannt.

Claus Vogt
Claus Vogt, Präsident des VfB Stuttgart, steht vor dem Spiel im Stadion. Foto: Tom Weller/DPA
Claus Vogt, Präsident des VfB Stuttgart, steht vor dem Spiel im Stadion.
Foto: Tom Weller/DPA

Die Anspannung wich der Erleichterung. Claus Vogt bleibt Präsident des VfB Stuttgart. Sichtlich emotional hatte der 54-Jährige am Sonntag auf die Abwahlanträge, die seine Person betrafen, und anonyme Kritik im Netz reagiert. Eine gewisse Nervosität war zu spüren, als er mehrere Stunden vor der Abstimmung zu den Mitgliedern sprach. Positiv für Vogt: Er bleibt in seinem Amt. Auf der ordentlichen Mitgliederversammlung wurde ihm von der Mehrheit der Mitglieder das Vertrauen ausgesprochen. Die Antragsteller, die Vogts Abwahl herbeiführen wollten, scheiterten mit ihrem Vorhaben deutlich.

Mindestens 75 Prozent der stimmberechtigten 1146 Anwesenden hätten gegen Vogt stimmen müssen, um sein Aus zu besiegeln. Letztendlich stimmten aber nur 28,36 Prozent gegen den Funktionär, der seinen Posten beim schwäbischen Fußball-Bundesligisten 2019 antrat und 2021 erneut gewählt wurde. Die Antragssteller hatten Vogt unter anderem einen Verstoß gegen den Datenschutz, fehlende Kommunikation und mangelnde Transparenz vorgeworfen - und zudem die Auswahl des neuen Trikotsponsors kritisiert. Teilweise seien dies »haltlose Vorwürfe«, meinte Vogt.

»Das Ergebnis bestätigt, dass ich als Präsident und das Präsidium das Vertrauen haben. Es ist aber auch eine Verpflichtung«, sagte Vogt, der in den vorangegangenen Tagen nach eigener Aussage unruhig geschlafen hatte.

Unruhig verlief aus Sicht der VfB-Verantwortlichen auch das zurückliegende Geschäftsjahr. Erneut schloss die AG mit einem Verlust ab. Er betrug 16,6 Millionen Euro. Als Gründe führten die Clubbosse unter anderem den noch andauernden Umbau der Arena und die immer noch spürbaren Folgen der Coronapandemie an. »Die beiden teuren Sondereffekte schlagen in der diesjährigen Bilanz voll durch«, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle.

Zwar wurden Orel Mangala, Sasa Kalajdzic, Darko Churlinov und Pablo Maffeo für 36,5 Millionen Euro transferiert. Jedoch flossen laut Wehrle nur etwa 25 Millionen Euro in die Kasse des VfB. Die generierten Transfererlöse betrugen gemäß Jahresabschluss 13 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch im Sponsoring konnten etwas mehr als zwei Millionen Euro mehr erwirtschaftet werden als im Jahr zuvor.

Allerdings stiegen auch die Aufwendungen für das Personal auf über 90 Millionen Euro. Zuvor lagen die Aufwendungen bei 82,8 Millionen Euro. Hinzu kommen höhere Ausgaben in den Bereichen Spielbetrieb und sonstige Aufwendungen.

Zudem rutschte der VfB durch die erneute Teilnahme an der Abstiegsrelegation im Ranking der TV-Erlöse weiter ab. Lag der Betrag 2021 noch bei 53,2 Millionen Euro, erhielten die Schwaben diesmal nur noch 45,4 Millionen Euro. Erfreulich sei jedoch, dass trotz der hohen Verluste das Eigenkapital, das 11,2 Millionen Euro beträgt, weiter positiv und die Liquidität ausreichend ist.

Damit die Stimmung nach dem ordentlichen Saisonstart positiv bleibt, riefen die Verantwortlichen zu Geschlossenheit auf. In erster Linie trägt die mit Applaus empfangene Mannschaft, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FSV Mainz 05 antritt, ihren Teil dazu bei. Geschlossenheit demonstriert aber auch die Entscheidung der Mitglieder. Der Großteil von ihnen sieht auch in Zukunft in Vogt den besten Präsidenten für den VfB.

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