Eine Sanierung in Abschnitten kam für die Bahn nicht infrage. Ein Konzernsprecher erläutert: »Es ist eine bewusste Entscheidung gewesen, komplett zu sperren, statt drei bis vier Jahre mit Einschränkungen zu leben.«
Fahrgäste aus Frankfurt müssen bis nach Stuttgart 30 bis 45 Minuten länger einkalkulieren. Auch von und nach Mainz müssen Fahrgäste mehr Zeit einplanen. Nach Heidelberg dauert die Fahrt von Stuttgart aus dann 70 Minuten, 30 Minuten länger als sonst. Auch Fernreisende, die etwa von München nach Paris wollen, müssen sich auf Widrigkeiten einstellen. Die Bauarbeiten bremsen auch den Nahverkehr ab sowie Fahrten zwischen Karlsruhe oder Pforzheim und Stuttgart. Von Karlsruhe nach Stuttgart verlängert sich die Fahrzeit um 15 bis 20 Minuten. Die Frequenz nimmt ebenfalls ab: So wird es laut Bahn zwischen Stuttgart und Mannheim »meist« drei statt vier Züge innerhalb von zwei Stunden geben.
Der Fahrgastverband Pro Bahn mahnt kundenfreundliche Regelungen für die bevorstehenden Härten an. Landeschef Stefan Buhl fordert von der Bahn, Pendlern mit gesenkten Ticketpreisen entgegenzukommen.