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VfB jubelt - Bochums Coach wirbt für Gewaltverzicht

Das 3:2 des VfB Stuttgart beim VfL Bochum sorgt für reichlich Gesprächsstoff - nicht nur auf dem Platz. Der VfB hat nun eine ganz schwierige Aufgabe vor sich.

VfL Bochum - VfB Stuttgart
Bochums Torhüter Manuel Riemann beschwert sich bei den Schiedsrichtern. Foto: Bernd Thissen
Bochums Torhüter Manuel Riemann beschwert sich bei den Schiedsrichtern.
Foto: Bernd Thissen

Zufrieden und erleichtert ordnete Sebastian Hoeneß den Sieg in seinem ersten Bundesligaspiel als Trainer des VfB Stuttgart sachlich ein. »Das waren Bigpoints und die nehmen wir mit«, sagte der 40-Jährige nach dem packenden 3:2 seiner Mannschaft beim VfL Bochum. Von Euphorie war der Nachfolger von Bruno Labbadia verständlicherweise weit entfernt. Sein Team verließ zwar den letzten Tabellenplatz, steckt aber auf Relegationsrang 16 natürlich weiter mittendrin im engen Rennen um den Klassenerhalt. Die Partie im Ruhrstadion bot packenden Abstiegskampf - mit einer unschönen Szene am Ende.

Auseinandersetzung:

Nachdem es auf dem Platz schon hitzig zugegangen war und er nach dem Spiel von der Tribüne beleidigt worden war, lieferte sich Bochums Torwart Manuel Riemann eine Auseinandersetzung mit Fans. VfL-Trainer Thomas Letsch hatte die Szene selbst nicht gesehen, warb aber generell für friedliches Verhalten. »Gewalt hat auf dem Fußballplatz gar nichts verloren«, sagte Letsch. »Verbale Gewalt brauchen wir auch nicht.« Der 54 Jahre alte Fußball-Lehrer sagte zudem: »Ich glaube sowieso, wenn wir an die Gesellschaft denken, dass da viel zu viel in der Hinsicht passiert. Deshalb brauchen wir das nicht im Stadion. Das hat nichts verloren hier.«

Rückschlag:

Für den VfL war die Niederlage nach zuvor sieben Punkten aus drei Spielen ein Rückschlag im Abstiegskampf. »Wir haben eine große Chance verpasst, einen Konkurrenten auf Distanz zu halten«, sagte Letsch. Mit einem Sieg hätte Bochum den VfB auf neun Punkte distanziert. Nun liegt der Ruhrgebietsclub als 15. der Tabelle nur drei Zähler vor den Schwaben. Letsch gab sich aber kämpferisch. »Wir wussten, dass es bis zum Schluss ein Fight ist und den nehmen wir an«, sagte er. »Der Abstiegskampf wird noch eine Weile gehen mit den üblichen Verdächtigen.«

Offensivspieler Christopher Antwi-Adjei sagte: »Ich weiß, dass die Jungs das besser können. Wir werden auf jeden Fall zurückschlagen.« Der 29-Jährige ergänzte: »Noch sind wir über dem Strich.« Er sprach von einer ordentlichen Ausgangsposition.

Doppelte Vorfreude:

Während sich die Bochumer ärgerten, richteten die Stuttgarter schon einen Blick auf kommende Aufgaben. Am Samstag empfängt der VfB das Spitzenteam von Borussia Dortmund. »Es ist ausverkauftes Haus. Es ist ein Spiel, auf das wir uns freuen können«, sagte Hoeneß. »Es ist eine Chance, unsere Situation zu verbessern, und so möchte ich, dass wir das Spiel angehen.« Der Coach ergänzte: »Mit dem Spirit von heute ist etwas möglich.«

Angesprochen auf das am Sonntag ausgeloste Halbfinale im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt meinte Hoeneß: »Das ist ein Highlight für unsere Mannschaft und für den Club. Für die Fans ist es großartig, dass wir zu Hause spielen.«

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© dpa-infocom, dpa:230409-99-261600/5