Stellt sich vor dem Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen heraus, dass die Fitness von Borna Sosa für 60 Minuten reicht, dann tritt der VfB Stuttgart beim Aufsteiger im Norden möglicherweise sogar in Bestbesetzung an. Nach langwierigen Adduktorenproblemen nimmt der kroatische Fußball-Nationalspieler seit Dienstag wieder am Mannschaftstraining teil und wird daher am Samstag (15.30 Uhr/Sky) erstmals in dieser Saison im Kader stehen - oder sogar von Beginn an spielen. Das kündigte Trainer Pellegrino Matarazzo am Donnerstag an.
In diesem Fall könnte der Linksverteidiger den Mittelstürmer und Zwei-Meter-Mann Sasa Kalajdzic wieder mit seinen Flanken versorgen. Realistischer scheint in Bremen zunächst aber ein Platz Sosas auf der Bank zu sein. Dann würde auf der linken Außenbahn wohl wieder Silas beginnen und Tiago Tomás als zweite Spitze neben Kalajdzic. So oder so erwartet Matarazzo »ein Spiel mit viel Energie«. Bei Werder herrsche mit Sicherheit eine Euphorie, nach dem Aufstieg erstmals im eigenen Stadion zu spielen.
Trotz der starken Leistung der Hanseaten beim 2:2 zum Saisonstart in Wolfsburg fahren die Stuttgarter optimistisch nach Bremen - auch wenn ihre Auswärtsbilanz in der vergangenen Spielzeit mit elf Punkten aus 17 Spielen schwach war. »Wir gehen das Spiel in Bremen mit voller Wucht an«, versprach Matarazzo und zeigte sich »optimistisch und zuversichtlich, dass wir dieses Jahr auch auswärts punkten werden«.
Die gute Leistung beim 1:1 gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig am ersten Spieltag sorgte in Stuttgart ohnehin für eine positive Stimmung. Dazu passte auch die starke Leistung von Torwart Florian Müller, der in seiner ersten Saison immer wieder mal geschwächelt hatte. Der 24-Jährige sei ein »super Junge« und »ein junger Torwart, der weiter wächst«, hatte Sportdirektor Sven Mislintat nach dem Spiel gesagt.
Man habe seit den ersten Tagen in der Saisonvorbereitung gespürt, dass sich Müller etwas vorgenommen habe, erklärte nun Matarazzo. »Er macht einen sehr präsenten und energetischen Eindruck.«
Verzichten muss Matarazzo in Bremen weiter auf die Mittelfeldspieler Tanguy Coulibaly und Nikolas Nartey. Sie sind nach Verletzungen im Aufbautraining. Mittelfeldspieler Atakan Karazor, der nach wochenlanger Untersuchungshaft in Spanien und seiner Rückkehr nach Stuttgart gegen Leipzig zu einem Kurzeinsatz kam, steht wieder im Kader.
Weiter offen ist, ob er noch lange mit Sosa zusammenspielen wird - trotz dessen Rückkehr in den Kader. Beim Außenbahnspieler ist wie bei Kalajdzic ein Weggang aus Stuttgart in der bis 1. September dauernden Transferperiode weiterhin möglich. Für den Offensivspieler Darko Churlinov sollen sich der belgische Traditionsverein RSC Anderlecht und der englische Zweitligist FC Burnley interessieren. Bei ihm könnte auch kurzfristig der Abschied anstehen.
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