Der erste deutsche Meistertitel seit sieben Jahren war so nahe - und ging am Ende doch wieder an die Berlin Volleys. Er könne »nicht glauben, dass wir verloren haben«, sagte Trainer Mark Lebedew nach der bitteren Niederlage des VfB Friedrichshafen im entscheidenden fünften Spiel der dramatischen Volleyball-Finalserie am Samstag in der Hauptstadt. »Nicht weil wir geführt haben oder was auch immer. Ich habe bis zum letzten Punkt geglaubt, dass wir gewinnen würden und es der Mannschaft zugetraut«, so der Australier. »Am Ende ist es uns aber nicht gelungen.«
Mit 1:3 nach Sätzen (20:25, 25:19, 23:25, 22:25) verlor der Pokalsieger die letzte Finalpartie. Die ersten beiden hatte die Mannschaft vom Bodensee noch gewonnen und sich damit eine exzellente Ausgangsposition für den Gewinn der Meisterschaft gesichert. Nachdem er mit Siegen in den Spielen drei und vier ausgeglichen hatte, drehte der ewige Rivale aus Berlin die Best-of-Five-Serie letztlich aber noch vollends.
Während er sich vor 8553 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle über den erneuten Triumph freute, würdigte Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand aber auch die starke Runde der unterlegenen Friedrichshafener. »Der VfB war in dieser Saison vor große Herausforderungen gestellt: neuer Trainer, neue Spieler, dazu die Hallensituation und Corona. Lebedew hat diese ganzen Krisen gut gemeistert und aus Friedrichshafen eine starke Mannschaft gemacht«, sagte der 69-Jährige. Beide Teams hätten in der Finalserie »das Produkt Volleyball hervorragend dargestellt.«
Seit 25 Jahren kämpfen Friedrichshafen und Berlin nun schon die nationale Volleyball-Krone unter sich aus. Der letzte Meister, der nicht aus einer dieser beiden Städte kam, war Bayer Wuppertal 1997. Der VfB holte den Titel zuletzt 2015. Und auch in der neuen Saison will er wieder angreifen. Als Vizemeister wird er erneut in der Champions League starten. Zudem visiert er die Titelverteidigung im Pokal an.
Volleyball-Bundesliga, Playoffs
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