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Verpackungsflut durch Mitnehm-Angebote: Städte gewappnet

Es ist das gleiche Spiel wie im Frühjahr: Weil Restaurants und Cafés im Teil-Lockdown geschlossen sind, greifen immer mehr Menschen zu Essen und Trinken zum Mitnehmen. Das sorgt für mehr Müll - doch die Städte sind diesmal vorbereitet.

STUTTGART. Tonnenweise Becher, Plastikgabeln und Pappteller: Essen und Trinken zum Mitnehmen hat auch seine Schattenseiten. Doch im Teil-Lockdown können sich viele Restaurants und Cafés nur mit solchen Angeboten über Wasser halten. Schon im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr bekamen die Städte im Südwesten das zu spüren. Für den aktuellen Teil-Lockdown fühlen sie sich deshalb gut gerüstet, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Extraschichten müssen die Müllabfuhren in der Regel noch nicht schieben.

In Heilbronn etwa hat man sich mit Extra-Containern an Hotspots geholfen. »Um gegen eine Anhäufung von Verpackungsmüll frühzeitig gewappnet zu sein, hat das Betriebsamt wieder zusätzliche mobile 240-Liter-Abfalltonnen aufgestellt«, hieß es von der Stadt. Dies sei am Neckar und in der Fußgängerzone erfolgt, wo es erfahrungsgemäß den meisten Abfall gebe. »Außerdem sind zwei Abfall-Hotspots aus dem Frühjahr immer noch mit zusätzlichen Tonnen ausgestattet.«

Auch in Mannheim wurden schon im Rahmen des ersten Lockdowns zusätzliche Müllbehälter aufgestellt. Verstärkt gereinigt wird laut Stadt vor allem an Wochenenden. »Wie sich die Situation jetzt während der kalten Phase weiterentwickelt, bleibt abzuwarten«, sagte ein Sprecher.

In der Landeshauptstadt Stuttgart spricht die zuständige Behörde von einer Zunahme an wilden Müllablagerungen. Die Müllabfuhr müsse auch hier deshalb verstärkt reinigen. »Dies bindet natürlich Personal, das eigentlich an anderer Stelle benötigt wird.«

In Freiburg wird nicht mit wesentlich mehr Abfall gerechnet. Auch am Bodensee in Konstanz sei die Lage noch entspannt. Bei besseren Wetteraussichten im Frühjahr sei das Müllaufkommen nicht größer gewesen als normal üblich, sagte eine Sprecherin der Konstanzer Entsorgungsbetriebe. »Darum sehen wir keinen Bedarf, im November mit mehr Fahrten oder Personal zu planen.«. Die Lage werde aber natürlich aufmerksam beobachtet.

Um Müllberge durch Mitnehm-Angebote kleiner zu halten, forderte der Bund Naturschutz in Baden-Württemberg Restaurants und Cafés dazu auf, mehr Mehrwegverpackungen zu benutzen. Dies sei dringend notwendig, sagte Umweltreferent Fritz Mielert. Viele Restaurants würden aus vermeintlich hygienischen Gründen zu Einwegverpackungen greifen. Doch Mehrwegbehälter seien, richtig gereinigt, genauso hygienisch. (dpa)

Was bei Mehrwegbehältern zu beachten ist