Die grün-schwarze Koalition plant eine pauschalierte Beihilfe zur Krankenversicherung als Alternative zu der aufwendungsbezogenen Beihilfe zu den Krankheitskosten. Die Beamten erhalten damit monatlich einen 50-prozentigen Arbeitgeberzuschuss zu den Pflichtbeiträgen, wenn sie die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wählen. Der baden-württembergische Beamtenbund-Chef Kai Rosenberger warnte die Regierung gegenüber den beiden Zeitungen davor, »völlig überstürzt ein Gesetz zu verabschieden, das allem Anschein nach nicht verfassungskonform ist«.
Der PKV-Verband sieht in dem Regierungsvorhaben, das zum 1. Januar 2023 umgesetzt werden soll, »ein ideologisches Projekt, dessen Durchsetzung fast nur Verlierer hätte«, wie der PKV-Vorstandsvorsitzende Ralf Kantak den Zeitungen sagte. »Die pauschale Beihilfe ist auf Jahrzehnte hinaus viel teurer, weil dann vom ersten Tag an für den Beamten der volle GKV-Arbeitgeberzuschuss gezahlt werden muss, während die klassische Beihilfe nur im konkreten Krankheitsfall gezahlt wird«, betonte er. »Dies kostet in den aktiven Jahren der Beamten deutlich weniger.«
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