Rot am See/Güglingen (dpa/lsw) - Nach den beiden Bluttaten in zwei baden-württembergischen Familien sind die Ermittler wichtige Schritte vorangekommen. Der 26-Jährige, der am Freitag in Rot am See sechs Verwandte erschossen haben soll, hat sich nach Polizeiangaben dazu geäußert, warum er die Waffe gezückt und auf seine Angehörigen gerichtet hat. Und nach einem tödlichen Streit in Güglingen bei Heilbronn ist der Bruder des 15 Jahre alten Opfers in Verdacht geraten.
Der 17-Jährige »steht im dringenden Tatverdacht, für den Tod seines 15-jährigen Bruders verantwortlich zu sein«, heißt es in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei von Montag. Der Jugendliche liege noch im Krankenhaus, sei mittlerweile aber festgenommen worden. Es lägen Indizien vor, die dieses Vorgehen rechtfertigten.
Der 15-Jährige war in der Nacht zum Samstag auf einem Reiterhof in Güglingen bei Heilbronn getötet worden. Am Körper des Leichnams entdeckten Ermittler Schnittverletzungen. Der 17-jährige Bruder und der 54 Jahre alte Vater liegen im Krankenhaus. Auch sie hatten während der Tat Stichverletzungen erlitten. Der Vater sei mittlerweile ansprechbar, habe sich den Ermittlern gegenüber aber noch nicht geäußert.
Wegen der laufenden Ermittlungen zu Rot am See (Kreis Schwäbisch Hall) nannte die Polizei keine Details zur Aussage des mutmaßlichen Schützen. Der 26-Jährige soll in dem kleinen Ort im Nordosten Baden-Württembergs seine Eltern, einen Onkel, eine Tante und zwei Stiefgeschwister getötet und zwei weitere Verwandten angeschossen haben. Er sitzt wegen des Verdachts auf sechsfachen Mord und zweifachen versuchten Mord in Untersuchungshaft.
Einer der beiden Verletzten, ein 68 Jahre alter Mann, schwebt nach Angaben der Polizei nicht mehr in Lebensgefahr. Der kritische Zustand des Angeschossenen habe sich verbessert. Eine Frau, vermutlich die Ehefrau des Schwerstverletzten, wurde ebenfalls wegen Schussverletzungen im Krankenhaus behandelt.
Anlass für das Aufeinandertreffen der Verwandten in Rot am See war nach Polizeiangaben eine bevorstehende Familienangelegenheit. Die Halbgeschwister des Sportschützen, die beiden Kinder seiner Halbschwester und die bei der Tat schwer verletzten Großeltern dieser beiden Kinder seien dazu aus dem Ortenaukreis angereist.
Mitteilung vom 24.1. zum Fall Rot am See
Mitteilung vom 25.1. zum Fall Rot am See
Erste Mitteilung vom 25.1. zum Fall Güglingen