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Verband klagt über hohe Arbeitsbelastung an Berufsschulen

Die Arbeitsbelastung von Berufsschullehrern hat nach Verbandsangaben schon lange das erträgliche Maß überschritten.

Bildung
Foto: dpa
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STUTTGART. »Wir brauchen dringend Entlastung«, sagte der Landesvorsitzende des Berufsschullehrerverbandes in Baden-Württemberg, Herbert Huber, am Donnerstag in Stuttgart. Er stützte sich dabei auf eine jüngste, repräsentative Befragung des Instituts Forsa unter 3101 Lehrern an beruflichen Schulen im Südwesten. Darin gaben 74 Prozent der Befragten an, zu wenig Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zu haben. 51 Prozent erklärten, zum Schutz ihrer eigenen Gesundheit zu erwägen, früher in den Ruhestand zu gehen.

Zwar stünden 310 Lehrer als Reserve für Krankheitsfälle bereit. Doch das reiche nicht. Huber forderte, jeder Schule eine eigene Reserve von Lehrern zu geben. Da der Lehrermangel sich vor allem an den beruflichen Schulen niederschlägt, sprach er sich auch für ein Konzept zur Lehrergewinnung aus. »Das Jammern der Politik, es fehle der Lehrernachwuchs, muss aufhören«, mahnte er. Die beruflichen Schulen konkurrierten mit der freien Wirtschaft um die Lehrer, die außerhalb der Schule oft mehr verdienen könnten. Huber schlägt deshalb vor, zum Beispiel das Anfangsgehalt von Lehrern anzuheben.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) versprach, sich für eine Verbesserung der Lage einsetzen zu wollen. Im Doppelhaushalt des Landes für die Jahre 2020/21 plane sie Maßnahmen, um Lehrer an beruflichen Schulen weiter zu entlasten. »Darüber hinaus arbeiten wir aktuell an einem Paket, um die beruflichen Schulen zu stärken und das Lehramt an den beruflichen Schulen attraktiver zu machen.«

In Baden-Württemberg werden nach Verbandsangaben im laufenden Schuljahr rund 348 500 Schüler an beruflichen Schule unterrichtet. Der Berufsschullehrerverband vertritt mehr als 10 000 Lehrer. (dpa)