Der Chef der Architektenkammer in Baden-Württemberg, Markus Müller, sagte, die Wohnungsbaufrage sei nicht über Nacht vom Himmel gefallen. Das Problem des fehlenden Wohnraums bestehe schon seit Jahren. Wenn die Krise auf die Spitze zulaufe, seien viele Projekte gefährdet. Der Landeschef des Mieterbunds, Rolf Gassmann, sagte, der Druck auf den Wohnungsmarkt steige weiter. Die finanzielle Belastungsgrenze für viele Mieter sei oftmals schon übertroffen. Im Südwesten gebe es etwa 52 000 Sozialwohnungen. Notwendig seien aber etwa 500 000 Wohnungen.
Der Intendant der IBA, Andreas Hofer, sagte, die Wohnungsbauförderung müsse so gestaltet werden, dass ausreichend zukunftsfähige und bezahlbare Wohnungen dauerhaft bestünden. Alle drei Verbände warnten vor zunehmenden gesellschaftlichen Verwerfungen, wenn die Probleme rund um den Wohnungsbau nicht rasch gelöst würden.
Wohnungsbauministerin Nicole Razavi (CDU) verwies darauf, dass man die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in dieser Legislaturperiode bereits mehr als verdoppelt habe. Dieses Jahr komme man auf über 500 Millionen Euro, nächstes Jahr sogar auf 551 Millionen Euro. Aber man werde das Wohnraum-Problem nicht allein mit der sozialen Wohnraumförderung lösen können. Das Hauptproblem seien die Schwierigkeiten auf dem frei finanzierten Wohnungsmarkt, auf dem weit über 90 Prozent der Wohnungen entstünden.
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