Hintergrund ist, dass laut Unternehmensangaben im Dezember Geräte mit Batterien chinesischer Hersteller auftauchten, die Varta-Patente verletzten. Am Mittwoch zog die Angelegenheit im Zuge einer Commerzbank-Studie größere Kreise, was die Varta-Aktie bis zum Mittag um ein Fünftel einbrechen ließ. In der Studie bezog sich der Analyst auf den Bericht eines Leerverkäufers, wonach große Kunden von Varta auch auf andere Zulieferer gesetzt hätten, da das Unternehmen aus Baden-Württemberg die hohe Nachfrage wohl nicht mehr komplett habe bedienen können.
Im vergangenen Jahr hatten stark laufende Geschäfte von Varta die Aktie von Hoch zu Hoch getrieben. Anfang Dezember erreichten sie ihre vorläufige Bestmarke von 128 Euro. Insgesamt legte der Kurs 2019 um knapp 388 Prozent zu. Experten gehen davon aus, dass sich die Erfolgsgeschichte des Unternehmens wegen der starken Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen auch in Zukunft weiter fortsetzt.
Nicht zuletzt deshalb und um den steigenden Bedarf zu decken weitet Varta seine Kapazitäten und Investitionen erheblich aus. Bis zum Jahr 2022 sollen über 150 Millionen Zellen jährlich produziert werden. Bereits 2020 strebt Varta mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent eine weltweit führende Position mit Lithium-Ionen-Zellen an. Für den Ausbau in der Lithium-Ionen-Fertigung hatte sich das Unternehmen im Sommer über eine Kapitalerhöhung 100 Millionen Euro besorgt.