In den jüngsten Bildungsstudien hatten die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren schlecht abgeschnitten. 2022 hatte der IQB-Bildungstrend massive Defizite in den Grundschulen aufgezeigt, im Herbst zeigte die Studie, dass 28,7 Prozent aller Neuntklässler an den Mindeststandards beim Lesen und 32,3 Prozent beim Hörverständnis scheiterten.
Der FDP-Bildungsexperte Timm Kern warf der Regierung eine »völlig verfehlte Bildungspolitik« vor. »Wenn wir den Wohlstand in unserem Land halten wollen, dann können wir uns kein zweitklassiges Bildungssystem leisten«, sagte Kern - ohne aber konkrete Forderungen an die Landesregierung zu richten.
Kultusministerin Theresa Schopper wies die Kritik zurück. »Man darf nicht so tun, als wäre hier alles in einem prekären Zustand«, sagte die Grünen-Politikerin. Man sei bereits auf einem guten Weg und schaue bei den Problemen genau hin. Man werde etwa beim Übergang vom Kindergarten zur Schule Einrichtungen für Kinder schaffen, die wegen mangelnder Sprachkenntnisse noch nicht schulfähig seien. Zudem habe das Land einen sogenannten Sozialindex geschaffen und zusätzliches entlastendes Personal wie pädagogische Assistenten und Freiwilligendienstleistende aufgestockt.
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