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Urteil nach Brandanschlägen in Marbach erwartet

Ein Mann zapft Benzin und steckt seine Wohnung in Brand. Mitten in der Nacht. Die Flammen greifen auf Wohnungen der schlafenden Nachbarn über, danach macht er sich noch auf den Weg zu einer Kirche und der Polizei. Nun soll das Gericht entscheiden, ob es versuchter Mord war.

Justitia und Akten
Justitia mit Holzhammer und Aktenstapel. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild
Justitia mit Holzhammer und Aktenstapel. Foto: Volker Hartmann/dpa/Symbolbild

HEILBRONN. War es versuchter Mord, als ein mutmaßlicher Brandstifter nachts eine Wohnung in Marbach anzündete und damit seine schlafenden Nachbarn in Gefahr brachte? Im Prozess gegen einen 43-Jährigen wird am Freitag vor dem Landgericht Heilbronn das Urteil erwartet (Beginn 9.00 Uhr, Urteil gegen 11.30 Uhr). Der Mann hatte beim Prozessbeginn Ende März eingeräumt, Benzin in seiner Wohnung in Brand gesteckt und anschließend zwei selbstgebastelte Molotow-Cocktails gegen die Türen einer Kirche und eines Polizeireviers in Marbach (Kreis Ludwigsburg) geworfen zu haben.

Lodernde Flammen und dichte Rauchschwaden hatten sich daraufhin in dem Haus ausgebreitet. Die Feuerwehr rettete die Nachbarn im Oktober vergangenen Jahres mit einer Drehleiter vom Dach. Der Angeklagte hatte am ersten Prozesstag auf die Rauchmelder der Nachbarn verwiesen. Er habe nicht bewusst den Tod anderer Menschen in Kauf genommen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem arbeitslosen Automechaniker unter anderem versuchten Mord vor und fordert eine Haftstrafe von insgesamt acht Jahren. Die Verteidigung plädiert auf vier Jahre und sechs Monate. (dpa)