STUTTGART. Die Frage ist, ob ein Beamter während einer Unfallaufnahme grundlos einen Mann fixieren und ihn zu Boden drücken wollte. Das wirft die Staatsanwaltschaft dem 30-Jährigen vor. Die Situation war im Februar 2017 eskaliert.
Videoaufnahmen der Szene zeigen, wie ein Unfallbeteiligter von mehreren Polizisten niedergerungen und verprügelt wird. Ein Beamter schlägt mit dem Knüppel auf ihn ein. Der Angeklagte soll dem mutmaßlichen Opfer mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. In der Verhandlung gab es unterschiedliche Zeugenaussagen, ob vom Polizisten oder Unfallbeteiligten Aggression ausgegangen war.
Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung im Amt und versuchte Verfolgung Unschuldiger. Die Verfahren gegen die anderen drei Beamten, die auf den Bildern zu sehen sind, wurden eingestellt. Sie sind laut Staatsanwaltschaft irrtümlich davon ausgegangen, dass sich das Opfer zuvor aggressiv verhalten hat.
Eine Suspendierung des Angeklagten war im Herbst 2017 aufgehoben worden, wie das Polizeipräsidium Stuttgart mitteilte. (dpa)