Auch einen Monat nach dem Tod eines Mannes nach einer Polizeikontrolle in Mannheim ist dessen Ursache weiterhin unklar. Die feingeweblichen Untersuchungen der Leiche des 47-Jährigen seien noch nicht abgeschlossen, teilte das Landkriminalamt (LKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart mit. Die Beamten werten über 120 Eingänge von Privatleuten im Videoportal aus, darunter auch Dopplungen. Auch Aufzeichnungen von Videokameras in Geschäften in der Umgebung des Marktplatzes werden genutzt, um den sekundengenauen Ablauf der dortigen Ereignisse vom 2. Mai zu rekonstruieren. »Aus den vielen Puzzleteilen eine stimmige Videosequenz zu kreieren, ist die Kunst«, sagte ein LKA-Sprecher.
Unter den auch im Internet kursierenden Aufnahmen sind auch solche, in denen gezeigt wird, wie einer der zwei Beamten auf den Kopf eines am Boden liegenden Mannes geschlagen haben soll. Nach früheren Behördenangaben zeigte die Leiche des Mannes Spuren stumpfer Gewalt, die aber »von geringer Intensität gewesen« seien. Derzeit wird gegen zwei vom Dienst suspendierte Beamte des Polizeipräsidiums Mannheim wegen Verdachts der Körperverletzung im Amt mit Todesfolge ermittelt.
Bisher gibt es laut LKA 67 Zeugen, die die Ermittler festgestellt oder die sich über das extra geschaltete Hinweistelefon gemeldet hätten. Fast alle seien befragt worden. Die detaillierte Untersuchung der Rechtsmedizin kann nach Behördenangaben bis zu acht Wochen dauern.
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