STUTTGART. In den kommenden zwei Wochen haben die Gewerkschaftsmitglieder die Möglichkeit, sich für oder gegen einen Streik auszusprechen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag mit. Wenn mehr als 75 Prozent zustimmen, sind unbefristete Streiks möglich.
Ziel sei es, den Anschluss an die Bezahlung im kommunalen Nahverkehr zu finden, sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Schackert. »Und wenn bis in zwei Wochen kein besseres Angebot kommt, können wir auch längere Streiks nicht mehr ausschließen.«
Am vergangenen Montag waren die Tarifverhandlungen gescheitert. Verdi hatte ein neues Angebot der Arbeitgeber abgelehnt. Der Verband der privaten Omnibusfirmen hatte statt 5,8 Prozent Lohnplus bei einer Laufzeit von drei Jahren 5,3 Prozent für zwei Jahre geboten. Verdi hatte zu Beginn der Verhandlungen 5,8 Prozent für ein Jahr gefordert.
In den Wochen zuvor hatte die Gewerkschaft immer wieder zu Warnstreiks in zahlreichen Städten Baden-Württembergs aufgerufen. Vielerorts wurde der komplette Linienverkehr lahmgelegt. Laut Verdi sind von den Verhandlungen rund 9000 Beschäftigte privater Busunternehmen betroffen. In Baden-Württemberg haben die meisten Kommunen private Firmen für den Busverkehr beauftragt. (dpa)