Nach starkem Regen, Blitz und Donner am Wochenende neigen sich die Gewittertage im Südwesten dem Ende zu und Sonne begleitet den Start in die neue Woche. Vor allem in der Nacht zum Samstag hatte das in Baden-Württemberg noch ganz anders ausgesehen: Heftige Schauer mit Gewittern zogen über das Land, Keller liefen voll, Blitze schlugen ein, Autos gerieten auf nassen Straßen ins Rutschen.
Betroffen war unter anderem die Region rund um Heilbronn, in der mehrere Keller unter Wasser standen, Straßen geflutet und Gullydeckel herausgedrückt wurden, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte. Im Main-Tauber-Kreis kam es zu zwei Unfällen wegen Aquaplaning. Verletzt wurde niemand. In Weingarten (Landkreis Karlsruhe) richtete ein Blitzeinschlag einen verheerenden Schaden an. Zeugenaussagen zufolge schlug er in der Nacht zum Samstag in ein Hallenkomplex ein. Im Gebäude waren eine Autowerkstatt, Lackierereien und Lager untergebracht. Der Schaden dürfte laut Polizei in die Millionen gehen.
In der Rhein-Neckar-Region waren die Kräfte bis spät in die Nacht mit etwa 240 Einsätzen beschäftigt, heißt es in einer Mitteilung vom Samstag. In Walldorf standen viele Keller unter Wasser, auch ein Pferdestall und Tiefgaragen. In einer Kellerwohnung wurde ein Mann eingeschlossen, während Wasser von außen in die Wohnung drückte. Ein Nachbar befreite ihn aus der Not.
Wegen Geröll und Wasser auf der Fahrbahn sperrte die Polizei am Freitagabend die Anschlussstelle Pforzheim-Ost der Autobahn 8 in Richtung Stuttgart. Der rechte Fahrstreifen wurde zudem für mehrere Stunden dicht gemacht, da sich Schlamm ausbreitete. Verletzt wurde niemand.
Auf der A 81 nahe Ludwigsburg erlitten drei Menschen bei einem Aquaplaning-Unfall Verletzungen. Ein 51 Jahre alter Fahrer geriet am Freitagabend mit seinem Wagen auf der nassen Straße ins Schleudern, prallte links in die Leitplanke und drehte sich mehrfach um die eigene Achse.
Auch in der Region rund um Konstanz wurden Keller, Straßen sowie Unterführungen geflutet und Kanaldeckel aus Abwasserschächten gespült. Verletzt wurde niemand. In Zell am Harmersbach (Ortenaukreis) sackte ein Hang auf eine Straße ab und Straßenzüge wurden überflutet, wie ein Sprecher mitteilte. In weiteren Regionen stürzten Bäume und Bauzäune um.
In der Nacht auf Sonntag blieb der Südwesten dagegen nach Polizeiangaben von größeren Schäden verschont. Viele Einsätze habe es nicht gegeben, teilten Polizeisprecher am Sonntagmorgen mit.
Zum Wochenbeginn erwartet der Deutsche Wetterdienst nur noch einzelne Gewitter und einen Mix aus Sonne und Wolken. Auch am Dienstag und Mittwoch werden zwar noch einzelne Schauer und Gewitter erwartet, es soll aber meist trocken bleiben. Die Höchstwerte liegen bei 22 bis 28 Grad.
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