Brückmann hatte die Spende für die Wohltätigkeitsstiftung des jüngeren Klitschko-Bruders im Frühjahr 2016 zugesagt, gezahlt wurde im Oktober 2016. Im Februar 2017 kostete der Skandal den Manager seinen Posten bei dem nordwestdeutschen Energieversorger EWE AG. Mitangeklagt ist ein aktives EWE-Vorstandsmitglied, das damals die zweite Unterschrift leistete. Brückmann werden noch zwei Fälle von Untreue zur Last gelegt: Er soll Privatgäste auf Firmenkosten bewirtet haben (Az. 2 KLs 99/19).
Zum Prozessauftakt vergangene Woche hatte Brückmann die Klitschko-Spende »meinen größten politischen Fehler« genannt. Die Zeugen sagten nun aus, Brückmann habe zwischenzeitlich versucht, die zugesagte Spende in Sponsoring umzuwandeln mit Werbeauftritten Klitschkos für EWE. Als das nicht klappte, wurde das Geld doch als Spende überwiesen. Eine zentrale Frage im Prozess ist, ob Brückmann die hohe Summe eigenmächtig zusagen durfte und ob sie in das auf seine eigene Vorgabe gekürzte Spendenbudget passte.
Die Wirtschaftsstrafkammer hat für den Prozess Verhandlungstage bis März angesetzt. Vor dem Wechsel nach Oldenburg arbeitete Brückmann (59) bei Energieversorgern in Mannheim und Offenbach. Mittlerweile führt er die Geschäfte beim Solarparkentwickler Wircon in Mannheim.
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