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Untersuchung: Motorräder machen mehr Lärm als Autos

Motorräder sind deutlich lauter als Autos. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die das Verkehrsministerium in Auftrag gab. In den Jahren 2020 und 2021 wurde an rund 100 Strecken mit viel Motorradverkehr in Baden-Württemberg gemessen, um Daten zu gewinnen, wie aus einer Pressemitteilung vom Freitag in Stuttgart hervor geht. Bei den Untersuchungen wurde die Lautstärke vorbeifahrender Fahrzeuge, die Anzahl und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge ermittelt.

Motorradfahrer
Zwei Biker fahren über eine Landstraße. Foto: Robert Michael
Zwei Biker fahren über eine Landstraße.
Foto: Robert Michael

Das Ergebnis: Etwa jedes dritte Motorrad ist bei der Vorbeifahrt lauter als 90 Dezibel, bei den Autos sind es vier Prozent. Fast jedes dritte vorbeifahrende Motorrad ist damit so laut wie ein Presslufthammer oder eine Kreissäge, konstatierte das Ministerium. Dagegen sind nur 13 Prozent der Motorräder leiser als 80 Dezibel, bei den Autos sind dies 32 Prozent.

Zum »Tag gegen Lärm« am 27. April hatte Lärmforscherin Brigitte Schulte-Fortkamp gesagt, dass sich Lärm durch ein Geräusch definiere, das nicht mal unbedingt laut sein müsse, jedoch unerwünscht sei. Im Allgemeinen könne man sagen, dass sehr laute Geräusche, die bei über 85 Dezibel lägen und Kommunikation verhinderten, relativ einheitlich als Lärm empfunden würden, wenn es sich um Umgebungsgeräusche handele. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass Umgebungslärm, insbesondere Verkehrslärm in Westeuropa, jährlich für den Verlust von mehr als einer Million gesunder Lebensjahre durch Einschränkungen oder vorzeitige Sterblichkeit verantwortlich ist.

© dpa-infocom, dpa:220603-99-537554/2