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Unternehmen warnen vor Stromlücke im Südwesten

Die Unternehmen im Südwesten fordern mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren. Laut einer vom Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) in Auftrag gegebenen Studie des Fraunhofer-Instituts Freiburg wird das Land angesichts des stark steigenden Strombedarfs auch 2040 auf Stromimporte angewiesen sein. Das Land wolle fünf Jahre früher als der Bund klimaneutral werden, hänge aber beim Ausbau der erneuerbaren Energien hinterher, kritisierte BWIHK-Vizepräsident Jan Stefan Roell am Montag in Stuttgart.

Steckdose
Der eingeschaltete Schutzschalter einer Mehrfachsteckdose leuchtet rot. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA
Der eingeschaltete Schutzschalter einer Mehrfachsteckdose leuchtet rot.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/DPA

»Somit klaffen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander, uns droht eine Stromlücke. Das macht die Sicherung der Energieversorgung zu einem besonders herausfordernden Standortfaktor.« Unternehmensabwanderungen drohten. Er forderte vom Land ein »beherztes Voranschreiten bei Bereitstellung von Flächen und bei Genehmigungen von Anlagen«.

Der hohe Strombedarf gehe auch auf die Industrie zurück, die Öl und Gas mit Elektrifizierung ersetzen müsse. Selbst bei einer Vervierfachung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren werde Baden-Württemberg 67 Terrawattstunden im Jahr importieren müssen, so die Studie.

Die Politik muss laut BWIHK dringend Kraftwerke zur Netzstabilisierung neu bauen. Außerdem gelte es, den Netzausbau voranzutreiben, genügend Flächen zur Verfügung zu stellen und Hemmnisse wie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beseitigen.

© dpa-infocom, dpa:240122-99-707212/2