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Unmut über neues Verfahren zur Verteilung von Abi-Aufgaben

Ein neues Verfahren zur Verteilung von Abitur-Prüfungsaufgaben sorgt für erheblichen Unmut an den Gymnasien.

Abitur
Ein Schild mit der Aufschrift »Abitur Bitte Ruhe!« hängt im Gang, während Schüler zur Abiturprüfung vorbeigehen. Foto: Thomas Warnack/Archiv
Ein Schild mit der Aufschrift »Abitur Bitte Ruhe!« hängt im Gang, während Schüler zur Abiturprüfung vorbeigehen. Foto: Thomas Warnack/Archiv

STUTTGART. Das Kultusministerium will Aufgaben in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathe und Französisch, die aus einem zentralen Pool der Kultusministerkonferenz kommen, in den Osterferien verschlüsselt per Stick an die Schulen schicken. Am Morgen der Prüfungen sollen die Schulen die Aufgaben entschlüsseln und für die Schüler kopieren.

Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz kritisiert dieses Vorgehen. »Die Gefahr von Pannen wird um ein Vielfaches größer, wenn jede Schule ganze Sätze von Abituraufgaben kopieren und sortieren muss«, schrieb Moritz an Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Das Schreiben, über das auch die »Stuttgarter Zeitung« und die »Stuttgarter Nachrichten« (Dienstag) berichten, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Das Kultusministerium verteidigte das Vorgehen. Nach zwei Einbrüchen in Gymnasien 2017 in Stuttgart-Weilimdorf und 2018 im niedersächsischen Goslar seien alle Bundesländer gebeten worden, die Lagerung der Abituraufgaben so kurz wie möglich zu halten. Im Februar werde im Südwesten ein Testlauf an 40 Gymnasien gemacht. »Die Erkenntnisse des Testlaufs sollen in eine Handreichung einfließen, mit der wir die Gymnasien bei der Umsetzung des neuen Verfahrens zusätzlich unterstützen«, teilte das Kultusministerium mit. (dpa)