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Ungebetener Gast: Kalikokrebs wird zunehmend zur Bedrohung

Der Mitte der 90er Jahre nach Baden-Württemberg eingeschleppte Kalikokrebs breitet sich weiter rasant aus. Er sei inzwischen in den Gewässern entlang des gesamten Oberrheins zu finden.

Kalikokrebs breitet sich aus
Ein Kalikokrebs, der ursprünglich in den USA beheimatet ist, sitzt an einem See. Foto: Karsten Grabow/dpa/Archiv
Ein Kalikokrebs, der ursprünglich in den USA beheimatet ist, sitzt an einem See. Foto: Karsten Grabow/dpa/Archiv

KARLSRUHE. »Ich wage mal eine grobe Schätzung: In 80 Prozent der Auengewässer findet sich der Kaliko«, sagt Andreas Stephan, der gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Herrmann an der Pädagogischen Hochschule (PH) Karlsruhe ein Forschungsprojekt zu dem nordamerikanischen Flusskrebs betreut. Das gefräßige Tier bedrohe Amphibien und im oder am Wasser lebende Insekten massiv.

Der Kalikokrebs, eine sogenannte invasive, also eingeschleppte Art, wurde vermutlich 1993 in der Nähe des Baden-Airparks ausgesetzt. Seitdem verbreitet er sich explosionsartig, weil er sich in extrem kurzen Zyklen vermehren kann. »Ein Krebs, der Anfang des Jahres aus dem Ei schlüpft, ist schon im August des gleichen Jahres geschlechtsreif und kann Hunderte von Eiern tragen«, sagt Stephan. Der Forscher schätzt, dass die Zahl der Kalikokrebse sich inzwischen »im Millionenbereich« befindet. (dpa/lsw)

Link zu einer Studie der PH Karlsruhe zum Kalikokrebs

Infos der PH Karlsruhe zum Kalikokrebs

Studie zum Kalikokrebs von Jürgen Ott