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Umfrage zur Sanierung der Oper: Mehrheit für Neuplanung

Noch ist nichts endgültig entschieden: Um die milliardenschwere Sanierung der Stuttgarter Oper wird zwar gestritten, aber es dauert noch, bis die ersten Handwerker anrücken sollen. Der Steuerzahlerbund will eine Neuplanung und stützt sich auf eine Umfrage.

Sanierung Opernhaus Stuttgart
Das Opernhaus Stuttgart vor dem Eckensee mit einer Wasserfontäne. Foto: Bernd Weißbrod
Das Opernhaus Stuttgart vor dem Eckensee mit einer Wasserfontäne.
Foto: Bernd Weißbrod

Angesichts hoher Kosten befürworten rund drei Viertel der Menschen in Baden-Württemberg einer Umfrage zufolge eine Überarbeitung der Pläne zur Sanierung der Oper in Stuttgart. Dies ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Bunds der Steuerzahler. Demnach sprachen sich 77,1 Prozent der Bürger dafür aus, die Renovierung neu zu planen. Nur 13,8 Prozent plädierten für eine Umsetzung der Pläne.

Nach Angaben des Steuerzahlerbunds sind die Umfrage-Ergebnisse unter den Einwohnern der Landeshauptstadt Stuttgart ganz ähnlich. Dort stimmten 74,2 Prozent der Befragten dafür, neu zu planen, 16,7 Prozent befürworten, die Pläne unverändert zu lassen.

Der Verband forderte die grün-schwarze Landesregierung auf, die Ergebnisse der Erhebung bei den weiteren Überlegungen für die Oper zu berücksichtigen. »Das gilt umso mehr, als die Krisen dieser Welt zu Inflation und einer wirtschaftlichen Stagnation führen.« Die Haushalte des Landes und der Stadt Stuttgart stünden vor historischen Herausforderungen. Zahlreiche Unternehmen seien gefährdet. Die Politik gebe privaten Haushalten Tipps, wo sie einsparen könnten, hieß es. »In diesen Zeiten muss man auch von der Politik erwarten können, dass eingespart wird, anstatt weiterhin so zu handeln, als sei nichts geschehen.«

Das über 100 Jahre alte Opernhaus im Stuttgarter Schlossgarten muss generalsaniert werden, es platzt zudem aus allen Nähten. So soll etwa eine moderne sogenannte Kreuzbühne schnellere und einfachere Bühnenbildwechsel möglich machen. Außerdem wird mehr Platz zum Beispiel für Proberäume benötigt, das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode, die Bühnentechnik veraltet und die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß.

Eine gemeinsame Projektgesellschaft der Stadt Stuttgart und des Landes soll ab dem 1. Januar 2023 das Gesamtprojekt planen und umsetzen. Die Kosten dafür wollen sich Land und Stadt teilen. Ob der bisherige Kostenrahmen von über einer Milliarde Euro zu halten ist, wird aber stark infrage gestellt. Auch der Landesrechnungshof hatte gefordert, die Planung müsse angesichts der Krise überprüft werden. Die CDU-Fraktion pocht darauf, günstigere Alternativen nicht aus dem Blick zu verlieren.

Bund der Steuerzahler

© dpa-infocom, dpa:221023-99-229119/2