Ein Großteil der Menschen im Südwesten hadert mit staatlichen Regelungen und Verordnungen. 83 Prozent der Befragten einer am Mittwoch veröffentlichten Studie finden, dass es in Deutschland zu viel Bürokratie gebe. Jeder zweite Baden-Württemberger glaubt, dass gesetzliche Vorgaben für Unternehmen die wirtschaftliche Entwicklung ausbremsen. Dies ergab der »BaWü-Check« der Tageszeitungen im Südwesten. Das Institut für Demoskopie Allensbach hat dafür im Juni mehr als 1000 Erwachsene im Land befragt.
Der Unmut beruht mehrheitlich auf persönlichen Erfahrungen: 69 Prozent der Bürger gaben an, sich in den vergangenen Jahren bei eigenen Behördengängen oder im Kontakt mit Ämtern über zu viel Bürokratie geärgert zu haben. Vor allem bei der Steuer, in der Gesundheitsversorgung und beim Bauen waren die Befragten genervt von einer Regulierungswut.
Ebenso hält der Pessimismus der Baden-Württemberger an. Auch durch Ukraine-Krieg und Inflationssorgen bleibt der Zukunftsoptimismus der Menschen im Südwesten auf einem historischen Tiefstand. Nur zwölf Prozent schauen hoffnungsvoll in die Zukunft - das sind sogar weniger als im Rest der Republik. In einer zeitgleich durchgeführten bundesweiten Befragung waren 28 Prozent der Bevölkerung für die kommenden Monate zuversichtlich gestimmt.
Vor allem die Preissteigerungen der vergangenen Monate belasten die Menschen im Land. 53 Prozent schränken sich beim Autofahren ein und versuchen, Sprit zu sparen, 51 Prozent gehen seltener ins Restaurant, 48 schränken sich beim Kauf von Kleidung ein und 43 Prozent beim Kauf von Lebensmitteln.
Das 9-Euro-Ticket indes ist eine Generationenangelegenheit: Während bei den unter 30-Jährigen zwei Drittel bereits eines haben oder den Kauf planen, ist es bei den über 60-Jährigen nur gut jeder Dritte.
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