Die Videos, Fotografien, Malereien und Aufzeichnungen stellt das »Museum des Jahres« Werken des Malers Otto Dix (1891-1969) gegenüber, der seine Erfahrungen an der Front im Ersten und als Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg verarbeitet hat. Dix im Gefangenenlager, als kämpfender Soldat, Dix umgeben von Kratern, Schützengräben und Ruinen. »In dieser Gegenüberstellung gerät ein Jahrhundert europäischer Kriegserfahrungen in den Blick«, erklärte das Museum am Freitag.
Aber der Krieg zeigt stets dieselben Gesichter und so ähneln die kraterdurchpflügten Felder im zerstörten ukrainischen Dorf Moshchun in Katya Buchatskas »This World is Recording (Still)« (2022) den Schlachtfeldern vor 100 Jahren. Andrii Sahaidakovskyi gestaltet in »False Sky« (2017) einen bemalten Teppich zum bedrohlich dunklen Nachthimmel beim Bombenangriff um. Eindrucksvoll auch eine gemeinsame Klangarbeit mehrerer Künstler, die mit Tonaufnahmen von einem einzigen Tag in der Ukraine Geräusche von einem Friedhof, einer Warnsirene und vom Ausheben eines Schützengrabens dokumentieren.
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