Logo
Aktuell Land

Ukraine-Krieg wird Thema im Museum: Stuttgarter Ausstellung

Der Krieg in der Ukraine wird ein Jahr nach dem Angriff russischer Truppen auch immer häufiger Thema in den baden-württembergischen Museen. Nach Ausstellungen unter anderem im Karlsruher ZKM und in Bühl widmet sich ihm nun auch das Kunstmuseum Stuttgart. Unter dem Titel »From 1914 till Ukraine« werden bis zum 23. Juli Arbeiten von zehn zeitgenössischen ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die sich mit dem Krieg und den Erlebnissen seit dem Februar des vergangenen Jahres auseinandersetzen.

Kunstmuseum Stuttgart
Blumen blühen vor dem Kunstmuseum in Stuttgart. Foto: Christoph Schmidt
Blumen blühen vor dem Kunstmuseum in Stuttgart.
Foto: Christoph Schmidt

Die Videos, Fotografien, Malereien und Aufzeichnungen stellt das »Museum des Jahres« Werken des Malers Otto Dix (1891-1969) gegenüber, der seine Erfahrungen an der Front im Ersten und als Kriegsgefangener im Zweiten Weltkrieg verarbeitet hat. Dix im Gefangenenlager, als kämpfender Soldat, Dix umgeben von Kratern, Schützengräben und Ruinen. »In dieser Gegenüberstellung gerät ein Jahrhundert europäischer Kriegserfahrungen in den Blick«, erklärte das Museum am Freitag.

Aber der Krieg zeigt stets dieselben Gesichter und so ähneln die kraterdurchpflügten Felder im zerstörten ukrainischen Dorf Moshchun in Katya Buchatskas »This World is Recording (Still)« (2022) den Schlachtfeldern vor 100 Jahren. Andrii Sahaidakovskyi gestaltet in »False Sky« (2017) einen bemalten Teppich zum bedrohlich dunklen Nachthimmel beim Bombenangriff um. Eindrucksvoll auch eine gemeinsame Klangarbeit mehrerer Künstler, die mit Tonaufnahmen von einem einzigen Tag in der Ukraine Geräusche von einem Friedhof, einer Warnsirene und vom Ausheben eines Schützengrabens dokumentieren.

Infos zur Ausstellung

© dpa-infocom, dpa:230310-99-905940/2