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Trotz Austritten: Erzbistum Freiburg erwartet mehr Steuer

Es klingt etwas paradox: Viele Christen verlassen die Kirche, doch im Freiburger Erzbistum wird mit steigenden Einnahmen aus der Kirchensteuer gerechnet. Eine Erklärung gibt es dafür auch.

Stephan Burger
Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg bei einer Pressekonferenz der Erzdiözese Freiburg zum Umgang mit Missbrauch. Foto: Silas Stein/DPA
Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg bei einer Pressekonferenz der Erzdiözese Freiburg zum Umgang mit Missbrauch.
Foto: Silas Stein/DPA

Das Erzbistum Freiburg rechnet mit wachsenden Einnahmen aus der Kirchensteuer - obwohl viele Christen der Kirche den Rücken kehren. Es werde insgesamt mit steigenden Löhnen und Gehältern von Beschäftigten gerechnet, teilte ein Sprecher am Samstag in Freiburg mit. Das habe Folgen für die Kirchensteuer - und gleiche letztlich finanziell den Schwund bei den Mitgliedern aus.

Grundlage des Haushaltsplans für die beiden kommenden Jahre sei auch die Steuerschätzung des Landes, fügte der Sprecher nach einer Sitzung der Kirchensteuervertretung hinzu, die für den Haushalt der Erzdiözese verantwortlich ist.

Die Kirchensteuereinnahmen dürften im kommenden Jahr rund 568 Millionen Euro erreichen, im übernächsten Jahr dann rund 592 Millionen Euro. Dem laufenden Budgetplan zufolge sind es für das zu Ende gehende Jahr rund 548 Millionen Euro. Das Haushaltsvolumen der Erzdiözese soll bis zum übernächsten Jahr auf etwa 785 Millionen Euro steigen.

Mit rund 1,65 Millionen Katholiken gehört das Erzbistum zu den größten der 27 Diözesen in Deutschland. Geführt wird es von Erzbischof Stephan Burger (61)

»Mit der Kirchensteuer wird maßgeblich das christliche Leben in den Gemeinden vor Ort finanziert«, berichtete die Erzdiözese in einer Mitteilung. Rund die Hälfte der Einnahmen fließe direkt an die Kirchengemeinden. Mit Kirchensteuergeld werden auch Kitas, Schulen und die katholische Sozialorganisation Caritas finanziert.

Die Erzdiözese investiert zudem in den Klimaschutz und baut eine eigene Firma auf, die den Kirchengemeinden beim Errichten von Solaranlagen hilft. Investiert wird auch in einen neuen Bildungscampus, an dem Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Freiburg zusammengeführt werden. In der Schwarzwaldmetropole werden auch Unterkünfte für Studierende gebaut.

Im Erzbistum Freiburg traten im vergangenen Jahr laut früheren Angaben rund 41.800 Menschen aus der Kirche aus, im Jahr zuvor waren es noch gut 30.000 gewesen.

Haushaltsplan der Erzdiözese Freiburg bis 2022/23

Mitteilung zu Haushaltsplan 2024/25

© dpa-infocom, dpa:231209-99-238952/2