Die heißen und trockenen Sommertage sind eine Bedrohung für Amphibien in Baden-Württemberg. Denn die Tiere sind auf Wasser und Feuchtigkeit angewiesen, wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mitteilte. »Die zunehmende Trockenheit macht allen heimischen Amphibienarten schwer zu schaffen«, hieß es. Sogar die Vorkommen ehemals häufige Arten seien stark zurückgegangen. Als Beispiele wurden der Grasfrosch und die Erdkröte genannt.
Ein Grund dafür sei, dass fast alle Amphibienarten bei der Fortpflanzung auf Wasser angewiesen sind. Sie legen ihren Laich in stehenden oder langsam fließenden Gewässern ab. Bis sich die Kaulquappen zu ausgewachsenen Tieren entwickelt haben, dürfen sie laut BUND nicht austrocknen. Doch genau das passiere immer häufiger. Auch feuchte Rückzugsorte an Land fehlten den Amphibien.
Der Naturschutzbund rechnet damit, dass sich die Lage weiter verschärfen wird - er setzt auf schnelle Gegenmaßnahmen. Unter anderem mit dem Projekt »220 Amphibiengewässer« soll den Tieren geholfen werden. Gemeinsam mit dem Amphibien/Reptilien-Biotopschutz (ABS), dem NABU Baden-Württemberg und dem Umweltministerium hat der BUND das Projekt im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Hauptziel sei es, landesweit 220 Amphibiengewässer zu sanieren.
26 Gewässer wurden bereits saniert, wie der BUND mitteilte. Etwa für die Hälfte der 220 Gewässer sei eine Sanierung konkret geplant. Unter anderem durch Entschlammungen oder Gehölzpflegearbeiten könnten die Funktionen für Amphibien wieder hergestellt werden. Das helfe den Beständen kurzfristig. Auf lange Sicht brauche es weitere Maßnahmen.
Projekt »220 Amphibiengewässer«
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