Die Bayern hatten bei der Bundesliga-Partie vergangenen Samstag infolge eines Wechselfehlers für wenige Sekunden zu zwölft gespielt. Den anschließenden Protest der Freiburger gegen die Spielwertung hatte Münchens Trainer Julian Nagelsmann kritisiert.
»Jetzt geht es darum, dass wir in solchen Fällen eine Rechtssicherheit kriegen. Ich persönlich hoffe sehr darauf, dass es andere Verfahrensregelungen gibt«, sagte Streich. »Es kann nicht sein, dass es drei Parteien sind. Zwei machen einen Fehler, keinen unerheblichen Fehler. Was überhaupt nicht schlimm ist. Jeder macht Fehler. Ich mache auch Fehler. Und nachher ist der Dritte derjenige, der dann noch von gewissen Leuten, teilweise von denen, die die Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird. Das ist ein absolutes Unding. Das haben wir sehr genau vernommen.«
Die Rechtsordnung des DFB habe »uns da hin gezwungen, wo wir hinmussten«, sagte Streich. »Die einzigen, die in dieses sogenannte unverschuldete Dilemma kamen, waren wir. Das ist einigen, glaube ich, nicht ganz klar gewesen in manchen spontanen emotionalen Äußerungen.«
Ihre aktive Rolle sei den Badenern »äußerst unangenehm« gewesen. »Wir sind ein e.V. Die Vorstände bei uns unterliegen einer Treuepflicht - gegenüber Mitarbeitern, Spielern, Mitgliedern und Sponsoren. Dieser Treuepflicht muss nachgegangen werden, weil die Vorstände auch persönlich haften. All diese Punkte wurden offensichtlich von einigen nicht berücksichtigt oder sie haben nicht verstanden, um was es da allumfassend geht.«
Die Freiburger akzeptieren das Urteil des DFB vom Freitag, »weil wir Sportsleute sind«, so Streich. Sollte es künftig andere Verfahrensregeln geben, müsse man sagen »hat es doch noch was Gutes gehabt«, so der 56-Jährige. »Für uns ist das Thema erledigt.«
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