Er soll zwei Seniorinnen getötet haben und auch für den Raubüberfall auf einen 83 Jahre alten Mann in der Region verantwortlich sein. Nun ist ein Verdächtiger in Schwäbisch Hall gefasst worden. Es handele sich um einen 31 Jahre alten Serben. Er sitzt in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Mann stehe in dringendem Verdacht, vergangene Woche eine 89-Jährige in Michelbach an der Bilz sowie im vergangenen Dezember eine 77-Jährige in Schwäbisch Hall getötet zu haben.
Die Leichen der Frauen waren in ihrer Wohnung entdeckt worden. Eine Tatwaffe sei im Umfeld des Tatorts in Michelbach sichergestellt worden. Worum es sich dabei handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Ob der mutmaßliche Täter auch für weitere Taten verantwortlich ist, sei noch unklar.
Im Fall der Toten von Schwäbisch Hall gehe die Staatsanwaltschaft von Mord aus Habgier aus. Dort soll der Verdächtige einen Geldbetrag in niedriger bis mittlerer dreistelliger Höhe erbeutet haben. Im Fall der Getöteten aus Michelbach sprachen die Ermittler von Totschlag. »Zahlreiche Puzzleteilchen haben zur Identifizierung des Täters geführt«, sagte Polizeipräsident Reiner Möller. So seien DNA-Spuren gefunden worden. Außerdem habe auch ein Phantombild des mutmaßlichen Täters zum Fahndungserfolg beigetragen, das nach dem Raubüberfall in Ilshofen angefertigt worden war. Der Verdächtige hatte sein Opfer dabei Mitte Januar mit einer Schusswaffe bedroht.
Der 31-Jährige habe zu den Vorwürfen bislang keine Angaben gemacht, sagte Oberstaatsanwalt Harald Lustig. Der Beschuldigte sei nach eigenen Angaben Anfang Dezember nach Deutschland mit seiner Frau sowie zwei Kindern eingereist. Eine Meldeadresse in Deutschland habe er nicht.
Der Tod der Seniorinnen hat die Menschen in der Region Schwäbisch Hall schwer verunsichert. Ungeklärt ist bisher auch der Tod einer 94 Jahre alten Seniorin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwäbisch Hall ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jährigen gefunden worden war. Auch hier geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Im September 2021 hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte zunächst geschlossen, weil es keine weiteren Erkenntnisse gab.
© dpa-infocom, dpa:230201-99-436079/4