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Tierschutzbeauftragte kritisiert Zubehör für Haustiere

Stuttgart (dpa/lsw) - Vor dem Gassigehen Bello noch schnell ein Elektrohalsband anziehen, damit er spurt? Tierhalter können solche Artikel im Handel einkaufen und Händler in Deutschland für den Verkauf nicht bestraft werden. Die Landesbeauftragte für Tierschutz, Julia Stubenbord, will das ändern. Sie hat jetzt ein Prüf- und Zulassungsverfahren für den Verkauf von tierschutzwidrigem Zubehör gefordert. Auch ein sanktionierbares Verkaufsverbot müsse eingeführt werden, teilte Stubenbord am Dienstag mit.

Der junge Kater Pixel schleckt Katzenmilch aus einer Schüssel. Die Katze ist einer Umfrage zufolge das beliebteste Haustier d
Der junge Kater Pixel schleckt Katzenmilch aus einer Schüssel. Die Katze ist einer Umfrage zufolge das beliebteste Haustier der Deutschen. Foto: Jochen Lübke
Der junge Kater Pixel schleckt Katzenmilch aus einer Schüssel. Die Katze ist einer Umfrage zufolge das beliebteste Haustier der Deutschen. Foto: Jochen Lübke

Das Tierschutzgesetz verbietet die Anwendung von Elektrohalsbändern. Dennoch sind sie im Handel erhältlich. Sie führen dem Tier Stromimpulse zu, was manche Halter den Angaben nach zur Bestrafung nutzen. Dagegen verursachen Stachelhalsbänder Schmerzen durch Zug an der Leine.

Stubenbord kritisierte zudem eine mangelnde Sachkunde seitens der Tierhalter. Immer häufiger würden beispielsweise Katzen unter Zwang gebadet, obwohl das erheblichen Stress für die Tiere bedeute und medizinisch nicht notwendig sei. Die Katzen werden dafür in Badebeutel gesteckt, um Kratzen und Beißen zu verhindern, und sowohl beim Bad als auch in der Wohnung mit Krallenschutzkappen versehen, um die Möbel zu schützen.

Auch Hundeboxen für den Innenraum sind nach Einschätzung Stubenbords nicht artgerecht. Hunde würden beispielsweise oft wegen mangelnden Stubenreinheit darin eingesperrt. Laut Stubenbord sehen solche Käfige oft wie geschmackvolle Möbel aus, bedeuten aber Stress für die Tiere, weil sie Licht, hohen Temperaturen oder Lautstärke nicht ausweichen können.

© dpa-infocom, dpa:211102-99-831880/2

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