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Tierbeobachtung aus dem All: »Icarus«-Projekt soll starten

Mit dem Ukraine-Krieg wurde die Partnerschaft der deutschen und russischen Raumfahrtbehörden für ein Projekt zur Tierbeobachtung eingestellt. Seitdem gab es keine Datenübertragung mehr. Das soll sich wieder ändern - mit Minisatelliten.

Mit Hilfe von Minisatelliten soll ein Projekt zur weltweiten Tierbeobachtung aus dem All wieder Daten liefern. Das teilte das Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz am Dienstag mit. Wenn die derzeitige Testphase abgeschlossen ist, soll das Projekt »Icarus« (International Cooperation for Animal Research Using Space) im Oktober 2024 wieder den Betrieb aufnehmen.

Zwischen 2020 und März 2022 erfasste eine Antenne auf dem russischen Modul der Raumstation ISS dem Max-Planck-Institut zufolge die Daten etwa von Tierbewegungen und sandte sie an die Forschenden. Mit dem Ukraine-Krieg endete demnach die Partnerschaft zwischen der deutschen und der russischen Raumfahrtbehörde. Seither wurden keine Daten mehr von der ISS an die Forschenden übertragen.

Bei dem Projekt übertragen an Wildtieren angebrachte Sender Daten etwa über die Bewegungen der Tiere an den Empfänger im Weltraum. Von dort sollen Forschende weltweit die Informationen erhalten.

Die Sensoren der neuen Satelliten sollen die Bewegungs- und Umweltdaten etwa von Vögeln, Fledermäusen, Meeresschildkröten und Landsäugetieren überall auf der Erde erfassen. Auch das ist dem Max-Planck-Institut zufolge neu. Die ISS habe die arktischen und polaren Regionen jenseits von Südschweden im Norden und der Südspitze von Chile im Süden nicht abgedeckt, heißt es in der Mitteilung. Zudem seien die neuen Empfänger auf den Satelliten leistungsfähiger.

Mitteilung des Max-Planck-Instituts

© dpa-infocom, dpa:230711-99-368325/2