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Theologe schlägt nach Missbrauchsgipfel deutsche Synode vor

Nach dem Missbrauchsgipfel im Vatikan wird der Ruf nach einer Synode aller deutschen Bistümer laut.

Theologe Magnus Striet
Magnus Striet, Theologe an der Universität Freiburg. Foto: Universität Freiburg/Archiv Foto: DPA
Magnus Striet, Theologe an der Universität Freiburg. Foto: Universität Freiburg/Archiv
Foto: DPA

FREIBURG. Die Bischöfe könnten dabei mit Fachleuten und Vertretern des Kirchenvolks über offene Fragen sprechen, sagte der Freiburger Theologieprofessor Magnus Striet der Deutschen Presse-Agentur. »In Deutschland gibt es eine allgemeine Verwirrung, wie es weitergehen soll. Eine deutsche Synode wäre sinnvoll.« Ein gesamtkirchliches Konzil dagegen »wäre in der jetzigen Situation eine Überforderung«.

Zuletzt gab es vor mehr als 40 Jahren in Würzburg eine Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik. Dabei ging es um die Umsetzung der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965).

Nach Striets Ansicht unterstützen die deutschen Bischöfe zwar grundsätzlich den Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern durch Geistliche. »Aber viele sind erschrocken, was das konkret bedeuten würde.« So müssten etwa die kirchlichen Aussagen zur Sexualität auf den Prüfstand - ebenso wie die Pflicht zum Zölibat, also zur Ehelosigkeit von Priestern. Zum Kampf gegen Missbrauch gehöre es auch, den strikt hierarchischen Aufbau der Kirche zu überdenken. Denn dieser fördere zu viel angepasstes Verhalten und zu wenig Widerspruch, sagte Striet, der an der Universität Freiburg katholische Fundamentaltheologie lehrt.

Papst Franziskus hatte die Spitzen aller Bischofskonferenzen nach Rom geladen, um die Kirche nach den Missbrauchsskandalen aus der Krise zu führen. Zum Abschluss am Sonntag kündigte er ein hartes Durchgreifen gegen Täter und ein Ende der Vertuschung an. Konkrete Maßnahmen für die Weltkirche nannte er aber nicht. Opferverbände reagierten enttäuscht. (dpa)