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Testfahrt: Hochgeschwindigkeitszug mit Prominenz verspätet

Ausgerechnet bei seiner ersten schnellen Testfahrt mit Prominenz an Bord ist ein ICE auf der Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm verspätet unterwegs gewesen. Eine Signalstörung auf der Strecke hat die Testfahrt nach Angaben eines Bahnsprechers am Montag ordentlich ausgebremst. An Bord waren auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla.

Deutsche Bahn
Das Logo der Deutschen Bahn ist auf der Front eines ICE zu sehen. Foto: Bernd Thissen
Das Logo der Deutschen Bahn ist auf der Front eines ICE zu sehen.
Foto: Bernd Thissen

Der Zug befand sich auf einer sogenannten Hochtastfahrt Richtung Merklingen (Alb-Donau-Kreis). Dabei kann ein sogenannter ICE-S der DB Systemtechnik etappenweise eine Geschwindigkeit von bis 275 Stundenkilometern erreichen. So wird die künftig im Reiseverkehr geltende Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern nach Bahn-Angaben um zehn Prozent überschritten, um die Strecke auf Herz und Nieren zu testen.

Am Montag blieb es bei der Fahrt über die Schwäbische Alb allerdings bei etwa Tempo 250. Der speziell ausgerüstete Hochgeschwindigkeitsmesszug der Bahn passierte dabei neben mehreren langen Tunneln auch die 85 Meter hohe Filstalbrücke.

Pofalla bezeichnete die Strecke später als »Brückenschlag zur Starken Schiene in Baden-Württemberg«, von dem künftig Millionen Reisende profitierten. »Die Bahn ist dann auch auf dieser Verbindung schneller als das Auto«, sagte er. Hermann betonte, durch den neuen regionalen Bahnhalt »Merklingen - Schwäbische Alb« werde auch eine ganze Region auf der Albhochfläche an den überregionalen Schienenverkehr angeschlossen.

Läuft bei den Testfahrten alles nach Plan, soll zum 11. Dezember der reguläre Bahnverkehr auf der neuen Strecke zwischen Ulm und Wendlingen beginnen. Die rund 60 Kilometer lange Trasse ist Teil des Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Bahn und des Bahnprojektes Stuttgart-Ulm. Reisende sollen dann für eine Fahrt zwischen Stuttgart und Ulm eine Viertelstunde weniger Zeit benötigen. Mit der geplanten Inbetriebnahme von Stuttgart 21 im Dezember 2025 soll die Fahrzeit insgesamt rund eine halbe Stunde kürzer sein.

© dpa-infocom, dpa:220328-99-702622/5