Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff sieht sich in einer der besten Phasen seiner Tennis-Karriere. Auf die Frage, ob er derzeit das beste Tennis seines Lebens spiele, antwortete der 33-Jährige nach seinem Halbfinaleinzug in Stuttgart: »Ich fühle mich gut, ich spiele gutes Tennis die letzten Monate, und deswegen könnte man das fast unterschreiben. Ich hatte 2019 auch eine Super-Phase. Aber es ist auf jeden Fall vorn mit dabei.«
Mit dem 6:4, 7:5 gegen den Franzosen Richard Gasquet spielte sich Struff am Freitag wie 2019 ins Halbfinale des Stuttgarter Rasenturniers. Am Samstag (nicht vor 15.30 Uhr/ServusTV und Sky) kämpft der Sauerländer gegen den polnischen Weltranglisten-14. Hubert Hurkacz um den Einzug ins Endspiel. Einen Titel auf der ATP-Tour hat Struff bisher noch nicht gewonnen.
»Ich möchte natürlich den Schritt ins Finale gehen. Wäre dumm, wenn nicht«, sagte Madrid-Finalist Struff, der auf Rasen seine starke Form der Sandplatz-Saison bestätigte: »Es wäre vermessen zu sagen, ich möchte unbedingt den Titel holen. Ich habe morgen ein hartes Brett. Da geht der Fokus hin. Was anderes ist jetzt erst mal nebensächlich.«
Den bisher einzigen Vergleich mit Hurkacz entschied Struff für sich. Das Match ist allerdings schon fast sieben Jahre her, Struff rettete dem deutschen Davis-Cup-Team damals den Verbleib in der erstklassigen Weltgruppe. »Solche Spiele vergisst man nicht«, sagte Struff.
Hurkacz habe sich seitdem zu einem »überragenden« Spieler entwickelt. »Wir müssen nicht viel darüber reden, wie gut er spielen kann«, meinte der Warsteiner: »Er serviert brutal, es sind teilweise Kanonen, die reinfliegen. Er ist ein geiler Spieler.« Dass ihm das Rasentennis liegt, hat der Pole bereits bewiesen: Vor zwei Jahren stand Hurkacz in Wimbledon im Halbfinale, im vergangenen Jahr gewann er den Titel im westfälischen Halle.
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