Tennisprofi Yannick Hanfmann ist tief enttäuscht, wahrscheinlich nicht bei den Olympischen Spielen in Paris dabei zu sein. »Mega traurig«, sagte der 32-Jährige aus Karlsruhe beim ATP-Turnier in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Er habe sich unbedingt qualifizieren wollen. »Es war ein Riesenziel für mich. Vielleicht hat es ein bisschen Druck aufgebaut, kann sein, aber es hilft ja auch nicht, zu sagen: «Oh nein, das stresst mich nicht»«, erklärte Hanfmann, dessen beste Weltranglistenposition Rang 45 war.
In der für die Olympia-Teilnahme ausschlaggebenden Tennis-Weltrangliste vom Montag ist Hanfmann nur sechstbester Deutscher. Er liegt hinter Alexander Zverev (4.), Jan-Lennard Struff (35.), Dominik Koepfer (65.), Maximilian Marterer (86.) sowie Daniel Altmaier (89.) nur auf Rang 91. »Ich werde nicht dabei. Es sei denn, einige - auch einige Deutsche - sagen ab.«
Je 56 Teilnehmer werden für die Einzel-Konkurrenzen für den olympischen Tennis-Wettbewerb (27. Juli - 4. August) über die Weltrangliste vergeben, maximal je vier Herren und Damen einer Nation dürfen im Einzel starten. Am Mittwoch wird der Tennis-Weltverband die Nationen darüber informieren, welche Spielerinnen und Spieler für die Sommerspiele startberechtigt sind. Bis zum 19. Juni müssen die Verbände die Teilnehmer bestätigen.
Hanfmann wollte über das kleinere Challenger-Turnier in Heilbronn in der vergangenen Woche noch seine Chance wahren, verlor aber sein Auftaktmatch. »Das ist in die Hose gegangen«, meinte der Karlsruher. Und war umso glücklicher, dass ihm in Stuttgart mit dem 6:3, 6:3 in der ersten Runde gegen den Duisburger Henri Squire der Auftakt in die Rasensaison gelang. »Aber ich glaube, wenn die Olympischen Spiele laufen, muss ich mir vielleicht einen Urlaub oder so irgendwas einplanen, um das ein bisschen auszublenden.«
In Stuttgart gelang Hanfmann dank seines Erstrundensiegs der Einzug ins Achtelfinale. Dort wird er als Außenseiter den amerikanischen Titelverteidiger Frances Tiafoe herausfordern.
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