Die grün-schwarze Landesregierung will Tempo bei der Ausweisung von zusätzlichen Flächen für den Ausbau der Windenergie und Photovoltaik machen. Erstmals werden alle zwölf Regionalverbände gemeinsam mit dem Land in eine Planungsoffensive gehen, wie die für die Landesentwicklung zuständige Ministerin Nicole Razavi (CDU) in Stuttgart mitteilte. »Ziel ist es, in den Regionalplänen zwei Prozent der Regionsflächen für Windkraft und Freiflächenphotovoltaik planerisch zu sichern.«
Ein wesentlicher Schlüssel für mehr Klimaschutz und mehr Versorgungssicherheit in Deutschland liege im raschen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Hierfür seien im ganzen Land ausreichend geeignete Flächen vor allem für Windkraft- und Freiflächen-Photovoltaikanlagen notwendig. Regionalverbände und Kommunen hätten hier schon Vorarbeit geleistet. Razavi sagte: »Die Regionalverbände werden in den nächsten Wochen auf einer landesweiten Hinweiskarte jene Gebiete zusammenführen und veröffentlichen, auf denen bereits jetzt losgelegt werden kann.«
Nach Angaben des Ministeriums sollen die Planungen bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein. Razavi betonte: »Auch der Ukraine-Krieg führt uns nochmals in aller Deutlichkeit die Notwendigkeit der Abkehr von fossilen Energien vor Augen: Wir müssen unabhängiger werden, und zwar nicht nur von Energielieferungen aus Russland, sondern von Gas, Erdöl und Kohle allgemein.«
Am 17. März ist in Stuttgart ein Treffen mit Vertretern der zwölf Regionalverbände geplant. Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Regionalverbände, Matthias Proske, sagte, die Verbände leisteten gern ihren Beitrag. »Wir sagen zu, schnellstmöglich und mit höchster Priorität die Planungen für Standorte Erneuerbarer-Energien-Anlagen voranzutreiben und mindestens zwei Prozent der Landesfläche dafür planungsrechtlich zu reservieren.«
Razavi sagte, der Klimaschutz zwinge die Politik zum Handeln: »Auf der Grundlage des Koalitionsvertrages und des Klimaschutzgesetzes hat sich das Land zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 die Klimaneutralität bei den Treibhausgasen zu erreichen.«
Ministerium für Landesentwicklung
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