STUTTGART. Bei Demonstrationen gegen rechts in mehreren baden-württembergischen Städten werden am Samstag Tausende Menschen erwartet. Unterstützt werden die Aufrufe vielerorts von großen gesellschaftlichen Bündnissen, an denen sich neben SPD, Grünen und Linken sowie Kirchen und Gewerkschaften etwa auch Kultureinrichtungen und Fußballvereine beteiligen.
Unter anderem ruft ein Bündnis in Heidelberg zu einer Kundgebung auf (15.00), es wird nach Angaben der Stadt von Freitag mit 3000 Menschen gerechnet. In Karlsruhe (12.30) sind rund 1000 Teilnehmer angemeldet, in Pforzheim (15.00) und auch in Ulm (15.30) sollen es nach Angaben der Stadt jeweils »weit mehr als 1000 Teilnehmer« werden. Weitere Aktionen sind unter anderem geplant in Offenburg und Überlingen (beide 11.00) sowie in Freiburg (12.30).
Auch in Stuttgart wird nach Angaben eines Stadtsprechers am Samstag und Sonntag gegen rechts demonstriert. Unter dem Motto »Alle zusammen gegen die AfD« ruft ein Bündnis am Samstag (14.00) die Menschen auf die Straße. Angemeldet wurden etwa 1000 Menschen.
Am Sonntag wird in der Landeshauptstadt mit 700 Menschen gerechnet, auch Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) wird dort nach Angaben ihres Hauses sprechen. Auch in anderen Bundesländern haben in den vergangenen Tagen Zehntausende bei Kundgebungen demonstriert.
Ausgelöst wurden die Proteste durch Berichte des Medienhauses »Correctiv« über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa vom 25. November. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über »Remigration« gesprochen.
Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. (dpa)